Ich hab mich da ein bisschen drüber gewundert, warum ausgerechnet ein Opern-Magazin auf mich zukommt. Aber Das Max Joseph wollte eben einen Text über Twitter und Vielstimmingkeit, denn es geht in dieser Ausgabe um Babel. „Über Twitter-Meme wollt ihr einen Text haben!“ erwiderte ich und erklärte ein bisschen was das ist. Und sie bejahten. Also konzipierte ich ein Twittermem, das etwas mit Übersetzung zu tun hat: #babelfail. Ich nahm die Tweets, erklärte an ihnen Twitter und was ein Mem ist und kontrastierte das mit Walter Benjamins Aufsatz: „Die Aufgabe des Übersetzers„. Und obwohl sich das alles jetzt ziemlich abstrakt und konzeptionell anhört, passt das ganz wunderbar zusammen.
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Torsten Groß von der Spex sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte, was über das Darknet zu machen. Hatte ich natürlich! Ich schlug vor, eine Reportage zu schreiben. Ich habe selten so viel Zeit in Recherche gesteckt wie zu diesem Thema, so wuchs und wuchs das Ganze. Das merkte auch Torsten Groß und so entschieden wir uns, da den Aufmacher draus zu machen. Ich vermittelte dazu noch Stephan Urbach, der der Spex ein Wahnsinnsinterview gab (wirklich, wirklich lesenswert) und ich schrieb noch einen kleinen Glossar zum Darknet. Es ist natürlich nicht so leicht, Spannung in einer Reportage zu erzeugen, die komplett vor dem Rechner spielt, aber dafür ist der Text hoffentlich um so informativer. (Nein, natürlich ist die reißerische Überschrift nicht von mir)
– Am Donnerstag, den 11. Oktober – ja, diesen Donnerstag – bin ich um 16:00 Uhr auf einem Podium auf der Frankfurter Buchmesse und werde da über „Blogs, Twitter und Internetpublizistik“ mit Jakob Augstein diskutieren. Finden kann man das auf dem Stand des Wirtschaftsministeriums Thüringen (Halle 3.1 F137).
„the more ideas there are in circulation, the more ideas there are for every individiual to disagree with. more media always means more arguing.“
das erinnert mich stark an meine twittertimeline. und an die piraten. und an die kombination dieser beiden.
die ständige und intensive kommunikation untereinander treibt die diversitätsgeneratoren an, produziert differenzierungen von meinungen, reibungen, zersetzungen, spaltungen, streit.
es ist doch so: jede mögliche meinung zu einem thema wird heute ausgesprochen werden. jede meinung, die im raum steht, lädt ein, ihr zu widersprechen. wenn ich wollte, könnte ich mich den ganzen tag streiten.
in dem buch von steaward kauffman: at home in the universe, das ich gerade lese, erzählt er von experimenten mit booleschen netzen. je vielfältiger die knoten eines netzwerkes untereinander verknüpft sind, desto nervöser reagiert das gesamtsystem auf kleinere veränderung. der schmetterling-löst-tornado-aus-effekt.
auch das erinnert mich an meine timeline. und an das jahr 2011. wird mit der digitalen vernetzung die ganze welt zum shitstorm? oder sind wir bereits auf dem weg?
Uff, was ein Monat. Im guten Sinne. Also viel zu tun, viel gemacht, viel geschafft. Muss ja auch mal sein. Ein paar der Dinge, die dabei hinten rausfielen, will ich hier kurz auflisten:
Das dradio.wissen-Portät hatte ich zwar schon verbloggt, habe aber dafür jetzt eine Rundfunkstaatsvertragsresistente Url eingerichtet.
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Ebenso verfuhr ich prophylaktisch mit folgender Sendung: Thomas Palzer interviewte mich (und unter anderem auch Plom) für Bayern 2 sehr ausführlich zum Thema Nerds. Eine nette Sendung, obwohl die enge Referenz auf Plom und mich etwas zu einseitig ist. Es gibt ja noch mehr Nerdkonzepte, als die, für die Plom und ich stehen. Dazu die Errata: Ich zähle mich NICHT zur Hackerszene, obwohl es da natürlich eine gewisse Nähe gibt. Auf Foursquare werden KEINE Meme geboren, sondern auf 4chan. Und Plom heißt „Plomlompom“ und NICHT „Plomplomplom“. Ansonsten finde ich das eine sehr angenehm zu hörende Sendung, auch wenn man sich an dem einen oder andern Klischee natürlich abarbeiten kann. Und hier ist der Link zur von mir „befreiten“ mp3.
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Auf der Openmind (12) war ich dieses Jahr auch wieder und habe auch einen Vortrag halten dürfen. Es ging dieses Mal um Ethik im Speziellen und im Allgemeinen und wie wir Ethik als Tool mit in den Weltveränderungswerkzeugkasten packen können. Blöder Weise musste ich wegen der Aufnahme der Slides meine Präsentation auf einem anderen Rechner halten, wobei mir bei der Gelegenheit alle meine Päsentationsnotizen abhanden kamen. Deswegen komme ich des öfteren in’s Schwimmen und der Redefluss ist etwas holprig. Ich hoffe, dass es dennoch interessant ist.
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Und dann haben Max und ich unser erstes Jubiläum mit „Wir müssen reden“ gefeiert. 50ste Folge! Dazu luden wir uns Sascha Lobo ein. Es sind über 3 Stunden extrem dichtes Substanzgeschwafel herausgekommen. Vor allem voll authentisch und so. Polarisieren tut der Podcast jedenfalls jetzt schon. Hier könnt ihr euch mitechauffieren.
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Das war natürlich noch nicht alles. Da kommt noch einiges. Aber soweit erstmal …
Heute war ich mal wieder beim dradio.wissen Onlinetalk, diesmal aber zu einem speziellen Thema. Es ging um mich. Und da es zu diesem Thema nur zwei wirkliche Experten gibt, Don Alphonso und mich und Don heute keine Zeit hatte, haben sie kurzer Hand mich eingeladen.
Es ging um beinahe alle meine Tätigkeiten und Theorien, eine sehr dichte Stunde. Anhören kann man sich das hier.
Der August war mau, wie Auguste nun mal so sind. Aber es geht wieder los, also Stifte raus, es gibt wieder Termine.
– Nicht ganz September, aber fast: am 31. August gibt es wieder die Speakers Corner vom Zentrum für politische Schönheit. Man lud mich ein, dort etwas zu sagen und ich werde etwas sagen. Leider weiß ich noch nicht was, aber es wird wichtig sein!1!11 Vorsicht, geht gleich morgens los, so gegen 11 und zwar am Alex. Hier das Facebookevent.
– Am 4. September gibt es dann die nächste Twitterlesung. Die Mobile Tech Conference lud uns nach Frankfurt am Main ein und natürlich kommen wir: Wir – nämlich @pickihh, @baranek und ich. Das ganze ist kostenlos, wenn man sich hier anmeldet. Los geht es um 20:45 im Interkontinental.
– Am 22. September ist dann wieder die Openmind, meine Leib und Magen Konferenz. Auch dort werde ich wieder sprechen, nämlich über Ethik. Es soll um nicht weniger gehen, als eine zeitgemäße Verteilungs- und Arbeitsethik zu entwickeln. Die Openmind ist in Kassel mein Vortrag ist am 23. um 10:00.
– Am 27. September schließlich bin ich auf einem Symposium über Transparenz und Privatsphäre. Das ganze geht um 10:00 Uhr los, in der Europäischen Akademie Berlin. Ab 14:00 Uhr werde ich dort mit Prof. Winfried Hassemer (ehm. Datenschutzbeauftragter Hessen) über Chancen und Gefahren von Post-Privacy sprechen. Das ganze kostet nichts, man kann sich formlos über die Adresse gf@eaid-berlin.de anmelden.
Ich war im Juni bei Transparency International eingeladen, um über Datenschutz und Postprivacy zu diskutieren, mit niemand geringeren als Thilo Weichert. Ich fand das Gespräch sehr anregend, bisweilen sogar emotional. Jetzt ist der Videomitschnitt veröffentlicht worden. Leider in 9 Teile zerhackt. Ich pack die hier mal einfach untereinander:
UPDATE: Kannnte das Feature gar nicht, aber man kann auch Playlisten machen und die ebenso einbetten. Praktisch! (Danke @smolfi)
Der Vortrag von der SIGINT, den ich mit Julian zusammen hielt, „Eigentum, Sex, Cloud“ ist vor einigen Tagen online gegangen. Leider ist der Ton furchtbar, weil die Mikros anscheinend nicht aufgenommen wurden, sondern nur das Kameramikro. Zwar hat sich jemand die Mühe gemacht, den Ton noch mal etwas zu verbessern, aber naja.
Aber wir haben den Vortrag ja noch mal gehalten. Bei den Piraten ihrem Camp. Und da ist der Ton recht ok. Leider ist das Bild nicht so prima.
Also wer den Vortrag sehen will, nehme Video 1. Wer den Vortrag hören will, nehme Video 2.
Kurz bevor ich morgen zur Twitterlesung fahre, noch schnell die Termine für Juli abladen.
1. Okok, das ist noch nicht im Juli, aber knapp: Samstag, der 30. Juni bin ich vormittags um 11 Uhr bei dradio.wissen zu hören. Wir reden über: *tatata*, die Abschaffung des Urheberrechts. Eine Forderung von mir, die durch ein kürzlich (endlich) in deutscher Sprache erschienenes Buch an Salonfähigkeit gewonnen hat. Mit dabei Till Kreutzer und Christoph Keese. Ich bin sehr gespannt.
3. Tja, dann hab ich Geburtstag. Am Donnerstag, den 12. Juli. Irgendwas werde ich machen, hab aber noch keine Idee. Aber vielleicht wisst ihr ja schon, was ihr mir schenkt? :3
4. Am Montag, den 16. Juli um 12:00 Uhr werde ich zumsammen mit Leonhard Dobusch und Christoph Bieber das Buch „Unter Piraten“ vorstellen. Wir diskutieren: „Demokratische Revolution oder Medienhype? Die Versprechen der Piraten von Transparenz und Bürgerbeteiligung„. Das ganze findet statt im Institut für Sozialwissenschaften, Universitätsstr. 3b, Raum 004. Moderieren wird Eva Krick.
5. Am 21. Juli ist es dann so weit: das aller erste Hörerinnentreffen von „Wir müssen reden“. Wir werden Grillen, bestimmt. Wir treffen uns 16:00 im Görlitzer Park. Hier der Facebookevent. Am besten bringt ihr alles selber mit: Bier, Fleisch oder was auch immer ihr grillen wollt.