Die Margen der Kunst. Michael Seemann | kulturBdigital-Konferenz 2025 – YouTube

Ich hatte neulich das Privileg auf der Konferenz „Besser Teilen“ einen Vortrag über die politische Ökonomie der Musikindustrie zu halten, aber ich hatte mehr bock mir ne Pfadgelegenheit reinzuknallen und in der Matrix rumzuhängen, also hab ich das einfach miteinander verbunden.

Kunst und Kultur zu verwerten war immer schon ein schwieriges Geschäft. Anhand historischer Rückblicke erzählt Autor und Internetforscher Michael Seemann (Otherwise Network) den Paradigmenwechsel von einer urheberrechtsbasierten zur plattformbasierten Kulturökonomie. Im Vortrag fordert er die Kultur auf, sich zu organisieren, Kräfte zu bündeln und als gemeinsame Interessenvertretung sichtbarer zu werden – in Allianzen, Verbänden und Gewerkschaften. 

Der talk ist ein guter Einstieg in die „Politische Ökonomie der Pfadgelegenheiten“ und wer wissen will, was dahinter steckt, kann am besten bei diesen Explainer weiterlesen.

Einreichung Platformpower 39c3

Mein Vortrag für den wurde wieder mal abgelehnt, aber diesmal sticht es etwas härter, weil ich wirklich fühle, etwas wichtiges zu sagen zu haben, weswegen ich mir diesmal extra Mühe gegeben habe, einen verständlichen straight forward Talk einzureichen. Schade.

Controllable Standards. An Introduction to the Political Economy of Platform Power

China’s strategic interest in Taiwan, the Trump-TikTok negotiations, the drone warfare in Ukraine, Jimmy Kimmel’s dismissal, the race toward artificial general intelligence, Nvidia’s global datacenter expansion, the rise of the „Broligarchy“, cryptocurrency dynamics, Elon Musk’s transformation of Twitter into a geopolitical instrument, and his calculated development of the Starlink satellite constellation — these seemingly disparate phenomena share a common thread: our contemporary world is governed by platform power.

Unfortunately, we are semantically ill-equipped for this new reality. Our analytical vocabulary remains inadequate; our conceptual frameworks — whether invoking „market concentration,“ „techno-feudalism,“ or „surveillance capitalism“ — fail to capture what’s actually happening, leaving us functionally blind to the mechanisms shaping our political and economic landscape.

I spent the last fifteen years developing a framework to better understand and articulate platform power, culminating in my dissertation „The Power of Platforms: Politics in the Age of Internet Giants.“ This work conceptualizes platform power as a distinct force that emerges from and operates through our interconnections — a force that Silicon Valley has progressively learned to harness and leverage for profit and, increasingly, for political ends.

Since the book’s publication, the implications have intensified exponentially. Platform power now aggressively threatens democracy world wide in tangible, immediate ways. The imperative to comprehend platform power has evolved from academic interest to existential necessity.

But to grasp the nature of platform power — its mechanisms, its strategies, its implications, its potential for violence — we must first revolutionize how we talk about economics and how we think about our place in the world.

Annäherung an Arendts Gedankenwelt – Zeitgeister – Das Kulturmagazin des Goethe-Instituts

Susann und ich wurden nach unserem re:publica Talk gefragt, die Idee mit Bezug auf Hannah Arendt für eine Spezial des Goethe-Instituts als Text zu formulieren, was uns sofort einleuchtete. Die größte Herausforderung war allerdings den Einstundenvortrag auf weniger als 10.000 Zeichen zu komprimieren. Ich hatte schon nicht mehr an die Machbarkeit geglaubt, aber Susann gab nicht auf und jetzt ist das wahrscheinlich der dichteste Text, den wir beide je veröffentlicht haben.

Beide Serien, Andor und Sense8 zeigen, dass Widerstand möglich ist. Widerstand fängt mit Empathie und Hinsehen an und wird mit der Zeugenschaft real – und manchmal kostspielig. Egal ob der Kampf gegen ein materielles Imperium, oder in der Selbstverteidigung gegen eine hegemoniale Gesellschaftsordnung; ein Mittel gegen die Banalität des Bösen ist Zeugenschaft – semantischer Widerstand gegen Wegsehen und Ignoranz.

Quelle: Annäherung an Arendts Gedankenwelt – Zeitgeister – Das Kulturmagazin des Goethe-Instituts

Hier auch der Text auf Englisch.

Der Thanos-Effekt

Ich bin gerade etwas in einer Ausnahmesituation. Mit Krasse Links 69 hatte ich einen Durchbruch im Verständnis von Netzwerkeffekten, bzw. Plattformmacht, ein Thema über das ich seit 15 bis 20 Jahren nachdenke und über das ich promoviert habe. Auf der anderen Seite war die neuerliche Motivation, die Plattformforschung wieder aufzunehmen und sie mit dem relationalen Materialismus weiterzuentwickeln, Angst. Wirkliche Angst vor einer Graphnahme und effektiven Gleichschaltung der digitalen Öffentlichkeit.

Ich hatte schon lange ein flaues Gefühl im Magen, seit es um den Tiktok-Verkauf ging, mehr noch, als Larry Ellison als Käufer ins Gespräch kam aber ich hatte genug Themen, die schlimm waren, also habe ich das Thema trotzdem eher nebenbei verfolgt.

Erst beim Schreiben des letzten Newsletters stieß ich auf den tieferen Grund für das flaue Gefühl: ich sah die Möglichkeit einer Koalition aller großen Plattformen: Genauer: eine Purge-Koalition auf pro-palästinensische (und im Endeffekt alle linke) Accounts.

Ich denke, jeder von euch versteht auf Anhieb, dass das ein Problem ist und dass die personellen und deren ideologischen Parameter der Bieterkonstellation alles andere als Grund zur Beruhigung gibt, ist hoffentlich auch allen klar. Wir reden hier über ein sehr wahrscheinliches Szenario – ich würde fast sagen, ein unumgängliches, wenn der Deal durchgeht.

Aber was ich glaube, was noch nicht verstanden wird, ist die Skalierung des Problems. Mir war sie jedenfalls nicht wirklich bewusst, bevor ich sie mir selbst, Schritt für Schritt, plausibel gemacht habe.

Der Grund, warum der Purge in der Koalition möglich wird und vorher aber nicht, liegt daran, dass ihre Macht durch die Koalition nicht additiv wächst, sondern sich vervielfacht. Ich nenne das den Thanos-Effekt. Aus dem Newsletter:

Wie die Infinity Stones haben die einzelnen Plattformen jeweils eine enorme Plattformmacht, aber wenn man sie kombiniert – so dass die Alternativen wegfallen, explodiert die entstandene Macht weit über die kombinierte Plattformmacht der Einzelplattformen hinaus.

Im Newsletter habe ich versucht, die Plattformmacht der Purge-Koalition ins Verhältnis zur Twitterübernahme durch Elon Musk zu setzen und dabei so grob überschlagen, dass die akkumulierte Plattformmacht der Purge-Koalition irgendwo zwischen 90 und 180 mal so groß, wie die Plattformmacht von Twitter 2022 sein wird. Der fucking Todesstern.

Aber hier will ich den Thanos-Effekt selbst plausibel machen.

Dafür nehmen wir die Formel für Plattformmacht und modellieren die Purge-Koalition mit möglichst realistischen Daten. Die theoretischen Grundlagen habe ich in diesem Explainer genauer erklärt.

Ich habe die Schritte mit Chat-GPT als editierbare Modell-Rechnung auf dieser Website nachvollziehbar gemacht.

Zunächst bauen wir uns eine Subsitutionsmatrix der involvierten Plattformen. Darin geben wir an, wie sehr oder nicht, eine Plattform für die andere austauschbar ist, also eine grobe Annäherung an die Idee der Wechselkosten, nur relational zwischen den Plattformen. Das sind Schätzwerte, aber ich finde sie in sich plausibel?

Die Idee ist einfach. Instagram ist nett, aber wenn die doof werden, kann ich relativ günstig zu Tiktok wechseln, aber weniger einfach zu Youtube. Oder Elon macht Ärger, dann ist Threads nicht weit, aber Tiktok ist weniger eine Alternative, etc. Die Plattformen sind einander keine vollen Substitute, aber … something to work with – in unterschiedlichem Maße.

Indem wir die Zeilen aufaddieren, können wir damit den Wert für die Pfadalternative (γ,x), also die durchschnittliche Austauschbarkeit der jeweiligen Plattform errechnen.

Danach holen wir uns die Monthly Active Users (MAUs) der Plattformen und setzen die erwarteten und unerwarteten Pfadgelegenheiten (γx + γ‘x) – wie im Rechenbeispiel im Newsletter – auf 1.

Erklärung dazu: Ja, dass die Plattformen alle ähnlich wertvolle Pfadgelegenheiten bieten ist unrealistisch, aber es ist quasi unmöglich den Wert von Pfadgelegenheiten zu messen, jedenfalls fallen mir keine überzeugenden Proxis ein. Wer eine Idee hat, ist willkommen. Das Ist aber in diesem Fall auch nicht so wichtig, denn die Veranschaulichung der Rechnung funktioniert auch unter der Annahme, einheitlicher Pfadgelegenheitswerte und ich gehe sogar fest davon aus, dass der Effekt bei realistischeren Werten für (γx + γ‘x) derselbe wäre, und im Verhältnis zu anderen Plattformen außerhalb der Koalition (die ich hier der Einfachheit halber jetzt weggelassen habe) eher stärker wird, als schwächer.

Damit haben wir jetzt alles zusammen, um die Plattformmacht der einzelnen Plattformen zu berechnen.

Im Falle der Koalition passiert nun folgendes: Es bildet sich quasi eine neue Plattform mit der MAU-Größe der aufaddierten Einzelplattformen, aber statt dass die akkumulierten Pfadgelegenheiten durch ihre Pfadalternativen (γ,x + 1) aus der Subsitutionsmatrix dividiert werden, setzen wir γ,x = 0,1 und dividieren also durch (0,1 + 1 = 1,1). Weil plötzlich (fast) alle Pfadalternativen wegbrechen. Die User sind gefangen.

Was man hier sieht: Die Plattformmacht der einzelnen Plattformen aufaddiert ergibt bereits unglaubliche 3.596, aber die Plattformmacht der Koalition ist 2,82 mal so groß wie die aufaddierten Plattformmächte und liegt bei 10.137.

Das ist der Thanos-Effekt. Nur durch die Eliminierung der Pfadalternativen hat jede Plattform jetzt fast drei mal mehr Macht über dich, als vorher. Und ja, wenn du mehrere Accounts auf den betreffenden Plattformen hast, musst du den Effekt auf dich entsprechend multiplizieren. Wenn du die Purge-Koalition verlassen willst, musst du nicht nur dein Instagram und dein X Konto aufgeben, sondern eigentlich alles von big Tech: Google, Tiktok und alle Metadienste. Das ist ne Menge Lockin.

Was bedeutet das für dich?

Das bedeutet, dass die Koalition dadurch bemächtigt ist, mehr und schlimmere Dinge zu tun, die gegen deine Interessen, Erwartungen und Prinzipien verstoßen, bevor du die Abhängigkeit auflöst. Effekt: Der Purge wird als Pfadgelegenheit für die Koalitionäre real. Und was ihnen sonst noch so einfällt.

Es bedeutet auch – das muss man sich vergegenwärtigen – auch für alle anderen Nutzenden. Du schaffst den Absprung vielleicht, weil du nicht so investiert bist, in die beteiligten Plattformen.

Aber wie die Formel nahelegt und wir am Beispiel der Twitterübernahme gesehen haben, ist die Wahrscheinlichkeit für Nutzende zu gehen, umgekehrtproportional zu ihrem Erfolg auf der Plattform. Klar, die Großen Accounts haben am meisten zu verlieren und weil sie da bleiben, halten sie auch den Großteil der anderen Nutzenden auf der Plattform. Und weil große Accounts auch außerhalb eine große Öffentlichkeitsmacht haben, verändert sich der Diskurs, auch über die Plattform hinaus.

Wenn du die Werte für unrealistisch hälst, oder Dinge ausprobieren willst, kannst du auf diese Website gehen und an allen Werten rumspielen.

Die Möglichkeit der Purge-Koalition ist real und katastrophal gleichzeitig. Wie ich im Newsletter schreibe:

Was uns bevorsteht, ist die endgültige Graphnahme und Gleichschaltung der digitalen Öffentlichkeit durch Trump, Netanjahu und ihre Tech-Oligarchenfreunde.

Der Newsletter hat leider die Message nicht rüberbringen können, das Feedback war zwar positiv, aber auch nicht tiefgehend oder kritisch. Daher ein extra Aufruf: Bei Kritik, Fragen und Unklarheiten, schreibt gerne in die Kommentare oder schreibt mir ne Mail.

Um aber einem Einwand vorauszukommen: Nein, die Pfadalternativen werden sich nicht schon von allein bilden, „wenn der Markt dafür da ist“. Das ist neoliberal gebrainwashter Bullshit.

Ich hab früher immer gesagt: Der Markt sind drei Oligarchen im Trenchcoat und ich weiß, dass das eine etwas unterkomplexe Sichtweise ist. Was ich eigentlich meine: Der Markt ist Infrastrukturrelational materielle Infrastruktur: In diesem Fall Datencenter, Glasfaserleitungen, aber eben auch: pfadabhängige Beziehungen, Verbindungen, Bedürfnisse, soziale Kontakte, berufliche Chancen, etc. die außerhalb der Plattform erst mühsam wieder aufgebaut werden müssen – wenn das überhaupt geht.

Mit der politischen Ökonomie der Pfadgelegenheiten können wir deswegen weniger unterkomplex sagen:

„Der Markt“, aus Usersicht, ist die beliebig fein granular aufschlüsselbare Subsitutionsmatrix von oligarchenabhängigen Pfadgelegenheiten im Trenchcoat.

Natürlich werden freie Konkurrenzplattformen – wie bei der Twitterübernahme – im Falle des Purge enormen Zulauf haben und unten am Boden sieht es dann manchmal so aus, als würde man das Spiel gewinnen. Aber schau, was es bei der Twitter-Übernahme geschehen ist: die meisten sind geblieben und Mastodon, Bluesky und Threads haben X nur eine Delle verpasst, aber seine Hegemonie als öffentlichen Diskursraum nicht wirklich angegriffen.

Netzwerkeffekte sind real. Es wird Zeit, sich mit ihnen zu befassen.

Edit 5.10.25: Ein weiterer Einwand zum einfangen: Warum betrifft mich das? Ich bin gar nicht auf diesen Plattformen, nutze Bluesky/Mastodon, zur not les ich ein Buch?

Das ist das, was ich auf meiner langen Reise herausgefunden habe: man kann Netzwerkeffekte nur verstehen, wenn man aus der individualistischen Perspektive aussteigt und versucht, das Dividuum zu denken. Also zunächst sich selbst als Dividuum zu denken und dann von sich auf andere zu schließen und anschließen versuchen, mit dieser anderen Perspektive die Welt zu interpretieren. Bei dieser Übung bekomm ich dann nach und nach ein besseres Gespür dafür, wie die Dinge, wie z.B. Diskurs, Medien, Öffentlichkeit, Technologie, Macht, Kultur, Politik, etc. miteinander zusammenhängen und all das auch mit mir. Es ist tatsächlich mehr ein Einüben, als ein Verstehen. Ich selbst hab es bei Donna Haraway gelernt, aber es gibt auch andere Einstiege. Spinoza, Nikolaus von Kues, Deleuze, Guttari aber das haben mir nur andere berichtet.

Der Grund, warum es eher eine Übung ist, als ein Verstehen, ist natürlich, dass wir allesamt die Subjektperspektive des „Invididuums“ seit unserer Kindheit eingeübt (bekommen) haben, denn zumindest hier im Westen ist sie seit Anfang des 20sten Jahrhunderts die hegemoniale Perspektive auf die Welt und wie alle Standards haben Metaphysiken Switching Costs. Im Fall des Individuums sind es erhebliche Switching Costs, weil es als Pfadsetzung so tief in unserem dividuell kulturellen Koordinatensystem verankert ist und viele ihre Identitäten pfadabhängig darauf aufgebaut haben.

Aber wenn man sich an vielen Beispielen immer wieder plausibel macht, wie wie oft das Individuum als plausible Erzählung nicht funktioniert und stattdessen aufzeigt, auf wie vielfältige Arten wir immer schon miteinander verbunden sind und diese Beziehungen für sich und andere sichtbar macht, dann – das hab ich jedenfalls so erlebt – wird es stellenweise möglich, die Infrastrukturvergessenheit des individualistischen Blicks zu überwinden und naja, zu sehen, was vor einem liegt. Ich sags gleich: Das was man dann sieht, ist nicht schön, aber darum geht es: trotzdem hinsehen. Verstehen. Ein Stückweit ehrliche Verantwortung übernehmen für die Gesamtscheiße, denn ob wir wollen oder nicht: auch wir sind Komplizen, denn auch wir sind pfadabhängige Profiteure. Das ist das Projekt, dass ich in meinem Newsletter eigentlich verfolge: Die eilige Konstruktion einer Off-Ramp aus einem toxisch gewordenen Individualismus. Für mich selbst, aber auch für alle, die mitkommen wollen.

Anderes Beispiel: Klimawandel. Wir können ewig über individuelle „Footprints“ streiten, aber das lenkt nur von der Wahrheit ab, die zwar klar vor uns liegt, die aber nur wenige sehen wollen: wir haben unsere Infrastruktur – den Kapitalismus – so eskalieren lassen, dass sie uns erwürgt.

Das heißt, der Einwand: „Warum betrifft mich das?“ klingt bei mir ungefähr so, wie: Klimawandel muss mich nicht interessieren, ich kauf ja Bio.

Edit 16.11.2025: Hier geht es zu einem Explainer für die theoretischen Grundlagen des Ganzen.

Edit 16.11.2025:

Hier eine dynamische, zeitbasierte Simulation (in Zusammenarbeit mit ChatGPT und Claude).

Sommerlektüre – Newsletterempfehlungen vom yeet-Team – yeet-Podcast

Der Yeet-Podcast empfiehlt Newsletter und Krasse Links ist auch dabei. Danke!

Der Newsletter von Michael Seemann rund ums Internet, Plattformen und Politik ist hier zu finden: Krasse Links

Quelle: Sommerlektüre – Newsletterempfehlungen vom yeet-Team – yeet-Podcast

Aber kleine Korrektur: Krasse Links kommt nicht monatlich, sondern wöchentlich.

Otherwise Salon: Elon Musk, DOGE und die Möglichkeit eines „digitalen Coups” auch in Deutschland – YouTube

Der Otherwise Salon war wunderbar und hier kann man das Video nachschauen.

Während Donald Trump von Verfassungskrise zu Verfassungskrise durchregiert, stutzt Elon Musk mit seiner DOGE-Kettensäge die US-Administration zurecht. Hierzulande fordern einige politische Stimmen inzwischen Ähnliches für Deutschland. Andere hingegen erschrecken vor der Porosität demokratischer Institutionen im Angesicht des Faschismus. Dabei stellt sich die Frage: Kann so etwas hier auch passieren? Um diese Frage zu diskutieren, lud das Otherwise Network in Zusammenarbeit mit MOMO-Berlin zum Otherwise Salon ein. Moderiert von Susann Kabisch diskutierten Arne Semsrott und Michael Seemann über die Parallelen und Unterschiede eines möglichen „digitalen Coups” in Deutschland.

All das und noch viel mehr

Anne Helm, Linkenpolitikerin im Berliner Abgeordnetenhaus und eine langjährige Freundin lud mich zu ihrem schicken neuen Podcast ein: All das und noch viel mehr … Ich fordere da einfach mal die endgültige Netzsperre für Elon Musks Plattform X.

Der Podcast, in dem der Gast König:in ist. „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hat Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt mal gesagt. Realpolitik hat keine Zeit für Zukunftsträume und große Ideen – aber ich schon. Ich bin Anne Helm,

Quelle: All das und noch viel mehr

Linkliste zu DOGE

Weil ich sowieso eine Linkliste zum Thema DOGE aus meinem Newsletter saugen musste, dachte ich, ich poste sie auch hier, falls das für Leute hilfreich ist. Die Liste ist weder vollständig, noch abschließend, sondern nur das wichtigste, was mir so entgegenflog.

Zum offiziellen Narrativ: DOGE als „Effizienz-Maßnahme“

  • DOGE Mitarbeiter sagt, er kein „Fraud und Abuse“ gefunden habe.
  • Von den angekündigten 2 Bllionen hat Doge bislang nur großzügig gerechnet 180 Milliarden eingespart, wobei dabei noch nicht die Kosten für Prozesse, Störungen im System und das ganze Chaos, was da angerichtet wird, mit eingerechnet ist. Am Ende wird das mehr kosten als die Einnahmen, schätzen einige.
  • Die Rechnung zahlen die Ärmsten. Vor allem den Cuts bei USAid werden hunderttausende Tote zugeschrieben:
  • Bill Gates glaubt sogar Millionen:

Zum aktuellen Stand

Überblicks- und Hintergrundartikel zu DOGE

DOGE als digitaler Coup

DOGE als Politisches Projekt

(301) Gast mit Meinung: Michael Seemann | gmM#71 – YouTube

Ich war im Podcast von Moritz Flink aka morf zu Gast, der als gelernter Physiker selbst ein paar spannende Theorien zu Kapitalismus und Gesellschaft hat, die in vielen Punkten meinen Ideen ähneln. Daraus haben sich ein zweieinhalb Stunden Gespräch entwickelt, bei dem wir uns gegenseitig mit unseren Lieblingsthesen zutexten, also Laberpodcast galore, aber in a good way.