Im Rahmen meiner ganz normalen Tätigkeit als Kulturblogger, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen einen Kollegen zu seiner Meinung zum nächsten heißen Scheiß der Literaturscene zu befragen: zur Twitteratur. Auf der Premierenfeier zu Dorfpunks haben wir uns endlich zum Interviewtermin getroffen. Den Kollegen kennen Sie vielleicht schon, er hat auch eine kleine Videokolumne bei einem dieser neumodischen Internet-Nachrichtendienste (sowas wie Twitter, nur länger und man kann einzelne Autoren nicht entfollown) – Spiegel-Online: Matthias Matussek. Hier also mein Interview:
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Was ich (auch) immer schon sagen wollte,
war, dass die Zukunft des Internets in der Konvention liegt.
[EDIT: Was auf der Hand liegen sollte. Schließlich ist alles, was das Internet heute bestimmt, einzig und alleine den Konventionen zu verdanken: Vom TCP/IP über HTML bis hin zu RSS]
Es braucht keine noch so sofisticated programmierten Foren, Plattformen und Social-Networks. Es braucht einfach nur freie Schnittstellen zum Gruppieren, Connecten, Publizieren und Kommunizieren. Also praktisch sowas wie Trackbacks und RSS, nur ausgefeilter, vielseitiger und weit verbreiteter. Das wird die Zukunft sein und eben keine in sich geschlossenen, zentralistischen Plattformen, bei denen man die Rechte seiner Inhalte und dazu noch seine persönlichen Daten abgeben muss. An ein Unternehmen, das meist nicht mal im selben Nationalstaat existiert.
Hier bringt all das Marc Canter wild fuchtelnd auf den Punkt:
[via]
Und wenn die ganzen VCs meinen, solchen Plattformen jetzt noch Unmengen Geld in den Hintern pumpen zu müssen, dann bin ich nur überzeugter. Die haben sich schließlich schon immer geirrt.
Nene, Leute, Geld verdienen im Internet tut man auch in Zukunft kaum. Denn sich zu einigen kostet halt einfach nichts. Und wenn sich die Leute einig werden, dann ist euer Geschäftsmodell von heute auf morgen im Arsch! Und das nenne ich dann die wirklich neue Ökonomie.