NYC / USA – Eine Traumdeutung

So, in ein paar Stunden geht mein Flug. Zeit für ein paar Gedanken zu NY und einen zu Amerika:

Die Stadt ist krasser. Ich meine, als man sie sich vorstellt. Ganz unabhängig davon, ob man schon mal da war, oder nicht. Man braucht nur ein paar Tage nicht in NY sein und wiederkommen und zack: die Stadt ist krasser. Krasser als man sie in Erinnerung hatte.

Die Stadt ist international. Sie ist so international, dass man nie – nie nie nie – niemals über Passanten auf deutsch lästern sollte. Nie!
Ich war auf einer privaten Party, auf der außer mir, nur New Yorker, also Leute, die dort leben und arbeiten (nicht studieren), waren. Insgesamt waren es etwa 20 Leute. Es waren nur drei (3!!!) Amerikaner anwesend. Ansonsten: Japaner, Chinesen, Koreaner, Deutsche, Franzosen und was sonst noch so.
Mir wurde gesagt, Amerikaner hätten generell eher Angst vor NYC.

Die Stadt ist gar nicht mal sooo teuer. Klar, die Mieten sind krass. Aber auch nicht so krass. Weniger als ein drittel mehr als in Hamburg. Und ansonsten ziemlich gleich. Liegt natürlich auch am schwachen Dollar. Dennoch. Es ist auszuhalten. Natürlich fällt es trotzdem nicht schwer, hier unmengen Geld zu lassen.

Die Stadt ist sicher. Sie gilt mittlerweile als die sicherste Großstadt in den USA. Jedenfalls in Manhatten bin ich in keine Gegend gekommen, in der ich angst gehabt hätte, oder auch nur ein Unwohlsein. Und dass, obwohl ich mich hier eher in Ghetto bewege. Und ja, in Harlem war ich auch. Da ist zwar alles schwarz, aber nicht gefährlich.

Die New Yorker U-bahn ist beschissen. Ok, die Verbindungen sind gut und die Öffis sind billig (Mit zwei Dollar kommt man fast überall hin). Aber die U-Bahnhaltestellen sind unglaublich heiß innen drin (Erdwärmeleitungen?) und in den Zügen ist es unglaublich kalt (Air Condition). Man kann sich also extrem schnell eine Erkältung holen.

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Amerika ist ein Traum. Ein gelebter Traum. Ehrlich. Aber es ist ein Kindertraum. Baudrillard hat mal behauptet, dass Disneyland nur gebaut wurde, um den Amerikanern weis zu machen, die lebten in der Realität. Es musste also ein noch viel infantilerer Traum ersonnen werden, um die USA im Kontrast real wirken zu lassen.
Ich meine, hier ist alles Big Size. Es wird einem alles versprochen. Es ist alles noch viel unendlicher als unendlich und immer drei mal mehr unendlich, als die Unendlichkeit. Plus eins. Alles ist das größte, höchste, tollste und schnellste. Un d sogar noch größer, höher toller und schneller als die genannten Superlative. Es ist hyperreal. Ein Kindertraum eben.
Ich glaube, die Amerikaner haben das Erwachsensein eingestellt, ganz einfach aus dem Grund, weil es geht. Weil es hier so wenig Zwänge gibt. Sachzwänge. Die schier unendliche Weite des Landes, die scheinbar nie ausgehenden Rohstoffe, der unglaublich riesige Binnenmarkt, all das scheint jedes Problem lösbar zu machen. Und zwar mit dem Holzhammer (Viel geld. Oder überhaupt viel. Egal was, hauptsache viel). Und es funktioniert sogar fast immer.
Mit dieser Unbekümmertheit scheint es ein Kinderspiel zu sein, im Irak eine Demokratie zu installieren. Dann kann man auch so viel essen wie man will, denn die Türen sind ja überall groß genug. Und wenn nicht, machen wir sie eben größer. Es gibt hier keine Ohnmacht. Wenn man es mit 100% nicht schafft, dann macht man es eben mit 200%. Unmöglich? Nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

CKlone am MIT

Schreckliche Dinge haben wir aufgedeckt: Am MIT werden Menschen geklont. Hier unser investigativer, qualitäts- journalistischer aber dennoch erschütternder Blick auf die grausigen Vorgänge in den Hinterzimmern des einstigen Nerdparadieses.

Link: sevenload.com

Ganz, ganz, ganz, ganz

viele Bilder gibt es hier, hier und hier. Noch nicht sooo super sortiert, getaggt und so. Aber vieeeel! 😉

Bin übrigens grad in Bosten.

Kurzer Bericht zur Lage des mspro

– Emirates ist eine sehr, sehr gute Airline. Super Service, tolle Filme und zwar dann, wann ich sie sehen will. 8 Stunden vergingen wie im Flug.

– Die letzten zwei Tage drei T-Shirts durchgeschwitzt. Aber so richtig. Hier ist es heiß bis schwül, ganz anders als Deutschland. Noch richtig Sommer.

– NY selber ist einfach nur krass. Zu krass zum wohnen, find ich. Laut, stickig, es stinkt. Aber vor allem Laut. Überall.
Und: vertikal! Krasse Erfahrung, wenn nicht mal der Himmel mehr nichts ist, sondern tatsächlich Raum. Durchmessen, abgesteckt, begrenzt, deswegen beherrscht.

– Hab in einem Gewaltmarsch beinahe ganz Manhatten durchquert. Von der Mitte bis ganz unten, dann wieder hoch, bis in den Central Park und dort zur Hälfte und wieder runter in die Mitte. Hat etwas über 9 Stunden gedauert. Keine Ahnung wie viele Kilometer das waren.

– Gestern U-Bahnnetz ausprobiert (laufen ging nicht mehr) und MoMa besucht. Nach der (unglaublich beschissenen) U-Bahn hatte ich eine sehr destruktive Grundstimmung. Hab sie per Fotohandy an den Kunstwerken abgelassen.

– Abends Podcast mit Mate gemacht. War cool. Leider wieder gelöscht. Weiß auch nicht wieso. Hab ihn nicht mehr retten können. Schade. Versuche Ersatz zu besorgen…

– Partymachen ist hier auch nicht ganz so einfach. Jedenfalls nicht für den europäischen Geschmack. Nix Techno, viel Geschrammel. Außerdem soll man seinen Jetlack ja auch nicht overlacken. Deswegen um eins zu hause.

– Heute gehts los, raus aus NYC. Mit dem Mietauto. Long Island, Boston, Niagara, Indian Summer, wenn wir ihn sehen.

Stay tuned, für den hoffentlich baldigen Podcast.