SPON

So, da bin ich dann also doch auf SPON gelandet. Wenn man mich für meinen Text beschimpfen möchte, kann man es gern hier in den Kommentaren tun. Die auf SPON selbst lese ich nicht.

Noch ein paar Hinweise:

1. Die Überschrift „Lieber frei als gerecht“ ist nicht von mir und nicht mit mir abgesprochen und ich würde das auch nicht unterschreiben. Ich glaube nicht, dass das Urheberrecht Gerechtigkeit produziert oder je produziert hat. Wer die Charts gerecht findet oder den Einkommensunterschied zwischen Lady Gaga und Malte Welding könnte sowas sagen. Jemand mit Gehirn eigentlich nicht.

2. Meine Aufdröselung des Ampelbeispiels wurde leider zerredigiert, obwohl ich einen anderen bereits redigierten Text abgenickt hatte, in dem das noch alles richtig war. In Wirklichkeit enspricht das Verfügbarmachen des Albums nicht der Demontage des Gesetzes, sondern der Ampel. So ergibt das hoffentlich auch wieder Sinn.

Hier nochmal der Absatz, wie er eigentlich erscheinen sollte:

Um die schiefe Analogie grade zu rücken, müsste man das Beispiel also modifizieren: Ein Album zum Download anzubieten ist nicht vergleichbar mit dem Überfahrenen einer Ampel, sondern dessen komplette und nachhaltige Demontage. Dazu muss man noch die im realen Leben unmögliche Annahme treffen, dass alle Autos der Welt nun mit den Transaktionskosten nicht höher als ein paar Klicks, widerrechtlich über die betreffende Kreuzung rasen können.

Aber so ist das eben. Gegen den Kontrollverlust im Journalismus ist das Internet ein Witz. 😉

48 Gedanken zu „SPON

  1. Was hast du eingeworfen, bevor du diesen Schwachsinn geschrieben hast?
    Hast du dafür Geld bekommen?
    Dürftest du ja wohl nicht, wenn du deine eigene Forderung ernst nimmst.
    Als Urheber lebt man doch von Luft und nimmt nur geistige Nahrung aus dem Internet zu sich, gell?

  2. Und was das Bedingungslose Grundeinkommen gibt, von dem du meinst (wie ich einem anderen Post auf dieser Seite entnehme), dass damit alle Probleme gelöst wären:
    Wieso sollte sich jemand, der einen Bestseller schreibt / einen vielfach gesehenen Film macht / ein gefragtes Album rausbringt, mit dem BGE abspeisen lassen?

    Merkst du als denkender Mensch nicht selber, was für ein abstruser Blödsinn das ist?

  3. > Wieso sollte sich jemand, der einen Bestseller schreibt / einen vielfach gesehenen Film macht / ein gefragtes Album rausbringt, mit dem BGE abspeisen lassen?

    Dann lass es doch.

  4. Meine Mailadresse lautet „porschefahrer@gmx.de“, wen es interessiert.
    Ob man das nun ernst nimmt oder ironisch, überlasse ich jedem selber.

    Aber schön, dass du so leicht zu belustigen bist.

  5. „Dann lass es doch.“ ist deine ernsthafte Antwort?
    Ein bisschen mehr sollte jemand, der sich auf SPON so weit aus dem Fenster liest, schon anzubieten haben.

    Und, nun verrat doch mal: Hast du Geld bekommen für deinen SPON-Beitrag?

  6. Wieso sollte ich Leute überreden zu versuchen, einen Bestseller zu schreiben? Wenn jemand das nur tut, weil er dann sehr reich wird, kann die Gesellschaft sicher darauf verzichten.

    Irgendwer wird immer etwas schreiben.

    Ja, ich habe Geld für den SPON Text bekommen. Ich hätte ihn aber auch so geschrieben. Hier auf meinem Blog. Ohne Geld und ohne Urheberrecht.

  7. Nee, du sollst Leute nicht „überreden“, einen Bestseller zu schreiben. Wer hat das von dir verlangt?

    Und, bitte mal kurz daran vergegenwärtigen: Bestseller sind nicht planbar. Niemand schreibt, weil er damit reich wird. Das weiß er nämlich vorher nicht.

    Aber wenn jemand damit großen Erfolg hat, weil Millionen Menschen das lesen wollen, was er geschrieben hat – dann hat er es auch verdient, damit gut zu verdienen.

  8. ach naja. ich kann da natürlich nicht von anderen sprechen, aber geld ist mir nicht so wichtig. wenn viele leute mein buch lesen, finde ich das aber schon so geil genug. und wenn ich genug geld habe, dass ich nicht hungern muss, ist eigentlich alles in butter.

    das mögen andere anders sehen. aber dafür streiten wir ja. 😉

  9. Das kannst du für dich ja gerne so sehen und so praktizieren.

    Aber warum willst du anderen Urhebern nicht die Wahl lassen?

  10. will ich doch. nur leider stellt mich die urheberrechtslobby ja vor die wahl: urheberrecht oder freies internet. da fällt die entscheidung nicht schwer.

  11. Wieso schiebst du die Schuld auf andere?
    „Ich muss ja klauen, tut mir leid für die Urheber.“
    So ein Unsinn.

  12. *Popcorn* 🙂

    Ich fände es ja mal lustig, Michael & den Grosny von RTL debattieren zu lassen. Oder Michael & den Fleischhauer. Debatten müssen doch auch Spaß machen, u. zumindest provokant sind deine Beiträge ja immer, auch wenn ich deine Meinung beim Urheberrecht nicht teile.

    Es gibt immer Gesetze und die Auslegung von Gesetzen. Jetzt will ich eigentlich nicht mit schiefen Vergleichen kommen. Nehmen wir an, es gibt Gesetze (nennen wir sie Urheberrecht), die besagen, dass Lied XY oder Buch YZ 1€ oder 10€ kosten. Es gibt kein DRM, keine Abmahnungen etc. – ich könnte es auch einfach kopieren. Es wäre jetzt doch mal interessant, wie viele Menschen das bezahlen würden – u. da würde ich sagen: kommt auf das „Produkt“ an, denn letztlich ist Kunst immer auch Produkt, solange wir in einer kapitalistisch organisierten Gesellschaft leben. Ich glaube, dass gute Musik (etc.) immer gern gekauft wird, auch wenn ich sie kostenlos kaufen könnte, iTunes etc. hat kein DRM, funktioniert aber weitgehend und ich nutze iTunes erst mit dem Wegfall der DRM.

    Von ist es nicht das Urheberrecht u. das Internet, die inkompatibel sind, sondern die Idee des „anarchischen“ Internets und des Offline Systems Kapitalismus. Entweder man fordert also eine Systemreformation/-revolution, oder es wird nicht funktionieren. Solange es (aus der systemisch immanenten Logik heraus berechtigte) Interessen gibt, Geld zu verdienen, wird das Recht auf Verdienen von Geld auch durchgesetzt werden.

    Das Urheberrecht ersatzlos zu streichen wird m.M. nach nicht funktionieren, außerdem ist es davon abgesehen gesellschaftlich derzeit weit davon entfernt, Mehrheitsfähig zu sein. Ich schätze 70-80% der Bevölkerung stehen fest hinter dem Urheberrecht. Dieser Abmahnwahnsinn sollte trotzdem eingedämmt werden.

  13. „Wer ein Geschäftsmodell hat, das auf die Kontrolle von Datenströmen aufsetzt, muss es entweder gegen das Internet durchsetzen, oder er hat kein Geschäftsmodell.“
    Soweit sehr geil. Leider zu lang zum Twittern!

    Im Ganzen bleibst Du allerdings m.E. weit hinter Deinem Horizont, selbst als Provokation im Sinne Deines Programms zündet es nach hinten.
    Warum sich nicht auf die Unterscheidung in kommerzielle Nutzung einlassen? Kannst Du das wasserdicht bis zum Kontrollverlust über das Geldsystem (#bitcoin) durchziehen? #allesmussmanselbsermachen

    Kommentare auf SPON tatsächlich unterirdisch doof und lang. #confirm: Nicht lesen.

  14. „Von“ sollte „Vor allem“ heißen (Beitrag oben).

    Wenn das Argument kommt: Ja, aber digitale Daten zu kopieren ist ja kein „Arbeitsaufwand“, anders als ein Brot backen / Auto bauen etc. … richtig. Keine (nennenswerte) Energie, ich nehme niemand etwas weg. Aber es steckt „Zeitaufwand“ dahinter, ein Lied zu komponieren, ein Buch zu schreiben usw. Viele kreative Ideen müssen dazu sehr wohl auch umgesetzt werden, etwa ein aufwendiger Filmdreh meiner Lieblingsserie….
    Die Produkte einer Dienstleistungsgesellschaft oder auch Wissensgesellschaft sind eben nicht immer „anfassbar“, haben aber (unbestreitbar?) einen „Wert“. Und dieser Wert wird in Geld gemessen, nicht in Liebe 😉

  15. Meiner Einschätzung nach hat jemand den affektiven Gehalt des SpOn-Textes verändert, vermutlich ein SpOn-Redakteur. Ich sehe da Widersprüchlichkeiten zwischen der explizit vom Autor ausgedrückten Haltung („Schafft das Urheberrecht ab!“) und der durch die Sprache suggerierten Haltung, das (freie) Internet bedeute das Ende des Rechtsstaats durch den totalen Kontrollverlust über die Einhaltung von Gesetzen.
    Der ganze Abschnitt „Ein bisschen Feuerlöschen bei einem Großbrand“ erscheint mir da – einschließlich der Zwischenüberschrift – ambivalent. Eben so, als ob jemand, dem es beim Gedanken an eine Abschaffung des Urheberrechts kalt den Rücken herunterläuft, den Text nochmal in Wohlfühl-Richtung umgeschrieben hätte.
    Wahrscheinlich möchte SpOn Leistungsschutzrechte geltend machen, weil der Redakteur die Fehler vom „Überfahrenen“ einer Ampel und dem folgenden „dessen“ (korrekt: deren) korrigiert hat – und den Sinn an die Blattlinie angepasst…

    @Andi: Sag mal „Danke, dass ich in SpOn auch mal eine andere Perspektive kennenlernen durfte.“ Und dann lies den Text nochmal, statt mspro hier Schuld an irgendwas zuzuschieben.

  16. Eine Diskussion anzustoßen und dann die Reaktionen nicht durchzulesen spricht Bände. Da steht der Urheber ja mal zu seinem Werk, indem er uns seine Ansichten über dessen nicht vorhandene Rechte vermittelt.
    So schön hat mir noch keiner die gegenwärtige Debatte über Wertschöpfung und ihre Rechte vor Augen geführt: Indem er die Geringschätzung seines eigenen Werkes vor allen Augen nicht nur propagiert, sondern vorlebt. Danke!

  17. @erbloggtes

    Aus dem SPON-Text spricht keine „andere Perspektive“, sondern die absolute Nicht-Wertschätzung von Urhebern. Tenor: Seht doch zu, wie ihr klar kommt oder geht sterben.

    Das ist keine Haltung, sondern die Dreistigkeit eines Bewaffneten, der zu den Unbewaffneten sagt: Gebt mir euer Zeug freiwillig, ihr habt nämlich eh keine Chance.

  18. Also mspro ist kein Raubkopierer und auch kein „Bewaffneter“, und auch kein herzloser Misanthrop.

    Nimm doch mal an, es gäbe wirklich nur die Alternative zwischen Abschaffung des Urheberrechts und Einführung von Totalüberwachung. Wofür würdest Du Dich entscheiden, und warum darf niemand anderer Meinung sein?

  19. Achso: Jemand der für die ersatzlose Abschaffung des Urheberrechts plädiert, schätzt also Urheber so sehr, dass er noch nie etwas illegal downgeloaded hat?!

    Das glaubst du doch selber nicht.

    Die Prämisse „Abschaffung des Urheberrechts oder Einführung von Totalüberwachung“ ist unsinnig, rein theoretisch und an den Haaren herbeigezogen.

    Sie wird nur darum aufgestellt, um zu kaschieren, dass man sich Musik und Filme aus dem Netz ziehen, aber dafür nicht zahlen will.

  20. Ich wusste, ich hätte Dir nicht irgendetwas zu erklären versuchen sollen, nachdem der Autor es aufgegeben hat. Zum Lernen kann man niemanden zwingen.

  21. Du kannst dich auf ein so hohes Ross setzen, wie du willst, aber du hast hier gar nichts erklärt.

    Außer, dass auch du nicht erklären kannst , warum Urheber für ihre Lesistungen nicht bezahlt werden sollen.

  22. Die Urheberdebatte hat sogar bei den Piraten und ihren Symps die Nutznießer bzw. die ursprüngl. Wählerzielgruppe völlig aus den Augen verloren. Klingt platt, kommt mir aber einfach so vor. Es geht gar nicht mehr um überzogene Abmahnkosten und Abmahnanwälte und deren Opfer, die nun ganz sicher nicht verklagt wurden, weil sie den neusten FAZ-Kolumnist in ihrem webblog kopiert haben, ein Kochbuch Frau zu Guttenberg im internet als pdf anbieten oder Gemälde auf ebay verkaufen.
    Mittlerweile gehts aber nur noch um die GEMA, youtube oder irgendwelche blöden Journalisten, deren Müll sws untereinander hin- und herkopiert wird, also die vermeintlich Geschädigten und bekloppte Schlagermusiker, die sws. nicht den mainstreammarket bedienen und in keinem anderen europ. Land so gut verdient hätten wie in Deutschland eben aufgrund der GEZ für Volksmusik, der GEMA.
    Anstatt, dass die deutsche Piratenbucht einfach sagt, fuck you printonlinemainstreampress, von euch wollen wir nichts kopieren und vorzuschlagen, dass die sich ein eigenes Urhehberrecht für Bücher, Artikel, Zeitungsnews machen, was sie dann vor allem untereinander einhalten müssen, versucht man sich extrem geschmeidigt in fast jeder dt. Talkshow geschmeidig in Konformitätsdebatten reinzuschleimen. Warum? Ich hab keine Ahnung, aber mir fällt auf, dass es offenbar eine personenbezogene Debatte exponierter Piraten ist, die sich offenbar, wieder meinem persönlichen Eindruck folgend, nie eingehend mit dem „Downloadthema“ beschäftigt haben oder eben nicht mehr damit beschäftigen.
    Das, was daran eigentlich so schade ist, nämlich, dass man einfach straight weiterhin seine Klientel vertritt und damit weiterhin ein Wahlerfolg nach dem anderen einfährt, versucht man sich auf dem eigenen Kerngebiet, dem Zuhausethema der Piraten nun auch noch zu spreizen. #failed

  23. Dieser ausgemachte Schwachsinn ist ein Schlag ins Gesicht für alle Kreative, die mit Ihrer Arbeit ihre Miete bezahlen müssen oder ihre Familie ernähren. Der Beitrag zeugt von einer erschreckenden Unkenntnis was Urheberrecht eigentlich ist und so bietet der Artikel auch keinerlei Lösungsansätze, was anstelle eines abgeschafften Urheberrechts treten soll. Einfach nur peinlich. Sechs, setzen.

  24. „Irgendwer wird immer etwas schreiben.“

    Genau da hakt es, dieses Argument kann nur jemand bringen, der unter „Kultur“ vor allem Katzenvideos und flache Witzchen auf Twitter versteht. Ja, es wird schon irgendwer immer etwas schreiben. Aber das gute Zeug finanziert sich leider nicht von Luft und Likes. Wie immer der Aufruf: Bitte mal diejenigen melden, deren Lieblingsalben, Filme und Bücher von Amateurautoren kostenlos im Netz geschrieben wurde. Keiner? Ihr findet am Ende doch eher das Zeug gut, für das von vielen Leuten viel Zeit und Geld investiert wurde? Dann mal bitte die Illusion ablegen, dass sich solche Dinge von selbst finanzieren und „das irgendwer schon weiter machen“ wird, wenn es kein Geld mehr dafür gibt. Die Anzahl der hochklassigen Kinofilme, die von Hobbykünstlern auf YouTube gestellt wurden, seitdem es die Plattform gibt, ist verschwindend gering. Dasselbe gilt für Romane und Musikalben. Der Gedanke stimmt, dass Künstler auch ohne Einkommen in vielen Fällen Kunst machen würden. Nur auf einem viel niedrigeren Niveau.

    Ich persönlich möchte mir nicht die Kultur, die ich liebe, kaputtmachen lassen zugunsten eines „freien Internets“ (völlige Schwachsinnsterminologie an der Stelle, die unbegrenze Möglichkeit zum kostenlosen Komsumieren von Inhalten, die jemandem gehören, der das nicht will, hat mit „Freiheit“ nichts zu tun, das ist eher ne sowas wie „Grundasozialität“).

  25. In der technischen Grundbetrachtung hast du recht.
    Unrecht hast du damit, dass die Piraten das nicht erkannt hätten oder damit die Abschaffung des Urheberrechts unabdingbar geworden ist.

    Vertreter der Piratenpartei haben bereits in Talkshows (habe das Beispiel leider nicht parat, war z.B. vor ca. 2 Monaten) genau diese technischen Möglichkeiten in Aussicht gestellt. Genau genommen hieß es da, dass zu erwarten ist, dass in 15 Jahren Speicher in der Größenordnung von USB-Sticks das gesamte Musikrepertoire der modernen Welt speichern könnten, vielleicht sogar alle Bücher, Filme und Serienfolgen dazu.

    Der Datenverkehr zwischen Nutzern (Peer to Peer) ist nicht kontrollierbar. Das ist richtig. Aber das Internet ist eben nicht nur p2p. Menschen sind soziale Wesen, die miteinander interagieren, die es sich auf gemütlichen (kommerziellen und unfreien) Plattformen wie Facebook einrichten und die für Inhalte auf die ein oder anderen Art bezahlen. Und sei es durch ihre Daten, durch Werbung oder Aufmerksamkeit für andere Inhalte.

    Daraus folgt, dass Unternehmen immer mit Inhalten Geld verdienen werden. Weil sie es den Benutzern bequemer machen und Mehrwerte anbieten können, die ein anonymes, technisches Netz nicht bieten kann. Und die Piratenpartei findet es fair, wenn diese Einnahmen nicht bei den großen Firmen wie Facebook, Google etc. verbleiben, sondern dass die Urheber ihren Anteil bekommen. Dazu brauchen wir das Urheberrecht.

    Es gibt (wenn auch nur sehr wenige) Kreative, die ihren Lebensunterhalt komplett durch Youtube decken können. Obwohl die Nutzer praktsich nichts dafür bezahlen. Für die meisten Urheber dürfte das nur Zweit- oder Drittverwertung sein, aber warum soll man ihnen ohne Not diese Einnahmequelle verweigern? Das wäre genau die Enteignung, die den Piraten immer vorgeworfen wird. Dabei wollen Sie im Gegenteil, dass die Urheber genau an diesen Einnahmequellen stärker profitieren.

    tl;dr
    Ein modernes Urheberrecht kann fair sein und mit dem Internet harmonieren, weil Menschen soziale Wesen und keine Maschinen sind.

  26. ‚Ihr findet am Ende doch eher das Zeug gut, für das von vielen Leuten viel Zeit und Geld investiert wurde? Dann mal bitte die Illusion ablegen, dass sich solche Dinge von selbst finanzieren und “das irgendwer schon weiter machen” wird‘

    Das sind zwei völlig verschiedene Themen: Die Autorenurheberrechtswehklagen handeln weniger vom Urheberrecht als dem Lobbyrecht der Vermarktung, also auch international. Hat mit dem Kopieren überhaupt nichts zu tun und es ist auch ernsthaft zu bezweifeln, dass irgend ein deutscher slampoetrist oder andere hippe Autoren darunter leiden würden, weil ihre „Werke“ in Masse kopiert werden.

    Ähnlich das Industrieurheberrecht von Billigkopierern.

    Youtube ist auch ein ganz eigenes Feld. Wer hier seine Werke hochläd, tut dies, weil er will. Wer hochgeladen wird und dies nicht will, kann bei youtube die Löschung beantragen und das wird auch durchgezogen. Die youtube-Debatte für generelle Lizensierung seitens GEMA gibts nur in D. in keinem anderen Land wird youtube seitens einer Urhebervertretung zensiert. Nicht mal im Iran.

    Was du vermutlich eigentlich meinst, ist der Kern der Debatte, dem Runterladen von Blockbusterproduktionen und Chartmusik und da muss sich niemand aufregen. Das Thema ist durchdekliniert und in zahlreichen Dokumentationen belegt worden, dass die Musik-/Filmindustrie nen Haufen Kohle damit verdient und die Einbußen sich auf einstellige %te eingrenzen lassen. Die hören schon nicht auf zu produzieren, die produzieren nur immer billiger und dadurch sind die Produktionen nicht so nachhaltig und keiner will mehr DVDs,CDs von irgend nem Schrott kaufen, daran ist aber nicht der böse „Downloader“ schuld, sondern der Vermarkter selbst. Die Künstler, z.B. Onhitwonder können froh sein, wenn nach Jahren ihr Zeug noch irgendwo runtergeladen wird, denn dadurch kommts manchmal noch mal in die Charts, siehe Blümchen/Bumerang, wieder in die Medien und der Künstler bekommt ein bisschen Kohle und wer clever ist, hat dann einen Sponsoringvertrag z.B. bei youtube und bekommt bis zu 8000Eur/Monat, weil die Zugriffe auf den eigenen Kanal irre hoch sind…. Solange das aber die „hochwertige“ Kultur nicht kapiert, wird eben nur die „minderwertige“ Kultur ala ytitty in D davon profitieren. Pech gehabt.

  27. Sehr geehrter Autor, es sollte bestimmt „, sondern DEREN komplette Demontage (…)“ heißen, oder? Die Ampel ist weg. Oder? Das „dessen“ steht völlig beziehungslos im Satz und man kann nur rätseln, auf was es sich beziehen soll.

    Das sind die Momente, wo man als redigierender Redakteur eingreift (so wie in diesem Fall geschehen). Hin und wieder schießt man übers Ziel hinaus, deswegen ist es nicht dumm, den Autoren nochmal drauf schauen zu lassen. Wiederholtes Einsenden von unverständlichen Passagen (und das ist die obige mit „dessen“) macht einen Gegenleser nicht glücklicher.

    Dass Überschriften geändert werden ist üblich in dieser Branche, deren Regeln man schon akzeptieren sollte, wenn man für sie arbeiten möchte. Dass Sie aber darüber erstaunt sind, überrascht mich. Online-Überschriften folgen ihren ganz eigenen Regeln und die haben viel mehr mit der Macht der Quote (in diesem Falle Klicks) zu tun als mit sprachlicher Schönheit, Korrektheit oder anderem. Manchmal eben nur einfach mit dem Wunsch, mit Reizwörtern bei Google ganz oben zu landen. Das ist eine logische Folge des Umstandes, dass Texte in Portalen von klassischen Medien kein anderes Geld erwirtschaften als die der Werbung und diese sich – bislang – noch immer an der Höhe der Klickzahlen orientiert. In diesem Fall ging es wohl aber eher darum, Aufmerksamkeit durch Reizwörter zu erzeugen.

    Dass sollte Ihnen doch klar sein, oder?

    Ich selber würde zudem ungern für ein Medium einen Artikel schreibe, wo ich vorher weiß, dass ich die Leseräußerung in den Kommentaren ignorieren werde, weil Sie mir nicht gefallen wird. Diese Haltung der Ignoranz gegenüber den Lesern ist etwas, was uns Zeitschriften- und Zeitungsredakteuren oft vorgeworfen wird. Als eine der großen Errungenschaften des Internets und hier speziell der journalistischen Texte wird uns „Papier“-Redakteuren immer genannt, dass man im Kontakt zu seinen Lesern steht. Die Leser, die via ihrer Klicks bei Spon Ihre Arbeit bezahlen, ignorieren sie. Ich halte das für falsch. (Vorausgesetzt natürlich, Sie erhalten ein Honorar.)

    Beste Grüße
    Thorsten Firlus

    P.S. Auch dieser Satz hier ist so leider für mich nicht verständlich:

    „Dazu muss man noch die im realen Leben unmögliche Annahme treffen, dass alle Autos der Welt nun mit den Transaktionskosten nicht höher als ein paar Klicks, widerrechtlich über die betreffende Kreuzung rasen können.“

  28. Sehr geehrter Herr Seemann,

    ich räume aber ein, dass die Überschrift arg weit geht. Über das Gemeinte hinaus. Das ist in der Tat inhaltlich nicht korrekt.

    Besten Gruß
    Thorsten Firlus

  29. firius – ich bin mir wahrscheinlich nicht darüber bewusst, WIE unverständlich ich immer schreibe. Sie scheinen ja zb. auch nicht verstanden zu haben, dass die oben zitierte Passage schon die redigierte Fassung war, die ich abnickte. Sie haben Recht, dass mir da ein Fehler unterlaufen war, aber wie gesagt, sie wurde nicht beim redigieren gefunden und aufgelöst.

    Zu der Überschrift. Mag sein, dass das Branchenstandard ist, aber in der öffentlichen Wahrnehmung wird der Satz nun mir zugeschrieben. Bei intelligenteren Überschriften hätt ich auch nichts gesagt, aber nun muss ich mich dauernd gegen so einen Quatsch verteidigen. Ich finde das unnötig.

    Das sie den unteren Satz nicht verstehen finde ich schade.

  30. Sehr geehrter Herr Seemann,

    ein Autor ist sich NIE bewusst, dass es Sätze in seinem Stück gibt, die andere nicht verstehen können. Deswegen gibt es die Redigatur. Seien Sie froh, dass Spon diese noch vornimmt. Wenn wir über Qualität sprechen, ist es sicher immer hilfreich, dass ein anderer über den Text schaut. Der Autor WEISS ja, was er sagen will. Ob das für den, der es erst WISSEN SOLL, auch verständlich ist, das ist ungewiss.

    Wie eben noch geschrieben, ja, die Überschrift ist zu sehr zugespitzt. Sehe ich ein.

    Dass Sie das schade finden – nun. Ich auch – denn ich hätte ja eigentlich gerne verstanden, was Sie sagen wollen. Ich versuche mir in dieser hoch komplexen Debatte eine Meinung zu bilden, lese und lese und lese Beiträge, Debatten, Diskussionen. Und gerne auch pointierte Meinungen. Dann ist es aber wichtig, dass ich es verstehe. So bin ich eben ratlos zurückgeblieben, was genau Sie wollen. DAS ist dann schade für alle.

    So, einen schönen Abend noch! Und ein schönes Wochenende.

  31. Hinzukommt, dass ich die Überschrift auch gar nicht thematisiere um sie anzuprangern, sondern eigentlich nur, um mich davon zu distanzieren, was mein gutes Recht ist, wie ich finde.

  32. @Firlus: Hatten Sie in ihren drei irrelangen replies jetzt irgendwas zum Thema gesagt? Falls ja, ist mir echt entgangen. Wäre nett, falls da was war, wenn sie das noch mal in zwei Absätzen zusammenfassen könnten.

  33. @Max warum sollte ich? Der rest ist doch korrekt. Wenn ich nur die Passage poste, ist klarer auf was ich mich beziehe.

  34. Hallo Herr Seemann,

    eben den SPON Artikel gelesen, will da aber gar nichts schreiben, Sie lesen es ja nach eigenen Worten eh nicht.

    Ein ganz entscheidenen Aspekt haben Sie leider entweder vergessen oder Sie kennen ihn womöglich gar nicht.
    Filesharing oder das Laden von Daten vom Filehoster ist ein kommerzieller Akt. Der Downloader spart sich den Kauf aber das ist gar nicht der entscheidene Punkt. Weder The Pirate Bay noch Netload sind altruistisch.
    Da wird kräftig Geld verdient auf verschiedene Art und Weise.
    Filesharing ist also nicht Sozialismus sondern absolut kapitalistisch.
    Das Geld wird mit Inhalten Dritter verdient, und genau dagegen laufen diese Dritte gerade Sturm.
    Ich verstehe nicht, warum Sie das völlig ausgeblendet lassen.

  35. Lieber herr Rieck,

    mir war nicht bewusst, dass ich den Sozialismus ausgerufen habe. Im Gegenteil: ein Preis von 0 Euro ist innerhalb kapitalistischer Strukturen etwas ganz normales. Ökomisch ausgedrückt ist es schlicht die Höhe der Grenzkosten der Distribution.

  36. *g*

    Die Diskussion bei SPON wurde gerade geschlossen. Da rollt eine Welle auf die zu 🙂

    Schafft das Urheberecht ab, klingt gut.

  37. Pingback: Vom Urheberrecht zur Urheberanerkennung | Findling

  38. Na die Trolldichte ist hier aber auch schon recht beachtlich. These: den Veteranen des Urheberrechtsdiskurses wird es dereinst so ergehen wie den FeministInnen seit Jahren: man hat irgendwann keine Lust mehr, allen 11!! Neueinsteigern zum x-ten Mal die Grundlagen zu vermitteln.

  39. Lieber Herr Seemann,

    da haben Sie sich jetzt Schuhe angezogen, die ich Ihnen so nicht hingestellt hatte. Egal, ich wollte auf etwas anderes hinaus.
    Der Preis ist mitnichten Null. Der filesharende User zahlt, meist merkt er es nur nicht z. B. durch Banner. Bei Filehosting merkt es relativ schnell, da muss er brav vorher bezahlen, um einen schnellen und umbegrenzten Download zu bekommen.
    Es findet also eine Verschiebung des Geschäfts statt und dagegen kann ich nur jedem Urheber und Vermarkter raten sich zu wehren.
    Warum sollen Dritte getarnt als technische Dienstleistung mit Inhalten Geld verdienen ohne davon etwas abgeben zu müssen?
    Frei bedeutet für mich nicht kostenlos und Information nicht Entertainment.

    Spricht irgendetwas dagegen, sich seine Inhalte zu kaufen?

  40. Der Vergleich mit dem Strassenverkehr ist leider eklatant falsch und wird auch noch in eine völlig abstruse Richtung ausgebaut. Das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung, welches das BVerfG am 2.3.2010 im Rahmen seines Urteils betreffend des Abgriffs auf Vorratsdaten im Namen des UhR erneut gestärkt hat, hat mit Strassenschildern herzlich wenig gemeinsam. Wie mann überhaupt auf die abstruse Idee kommen kann Strassenschilder und Ampeln mit dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht zu vergleichen, dass laut Bundesverfassungsgerichtsbeschlusses von 1983, BVerfG 65, 1 (43) dem Einfluss des Menschenwürdebezugs durch Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz unterliegt, lässt höchstens auf erhöhten Drogenkonsum seitens der Spiegelredaktion oder auf ein eklatantes Wissensdefizit verbunden mit politischer Einflussnahme auf die Redaktion schliessen. Ein Pirat.

  41. Pingback: WMR40 – Urgesteinheberei | Wir. Müssen Reden

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