FAZ

Heute ist mein Blog bei der FAZ „gesperrt“ worden. Es gibt viele Fragen überall und einige Spekulationen. Ich verstehe auch nicht alles. Aber um die Gerüchte mal ein bisschen einzugrenzen, hier die Faktenlage:

1. Es gab wohl insgesamt Ärger mit einigen Bildern, die in Blogs verwendet werden, zum Beispiel auch in meinen. Deswegen ging eine Rundmail an einige der Blogger herum, man möge dort doch besser aufpassen und ein paar Tipps, wie man Bilder richtig einsetzt.

2. Gestern schrieb ich einen Artikel über Apple und den Computer an sich, den ich für heute früh (MEZ) für die Veröffentlichung einstellte. Als ich aufwachte, hatte der Artikel zwar schon recht viele Klicks für den Tag (ca. 1000), aber er war im Redaktionssystem nicht mehr frei geschaltet. Statt dessen eine Mail aus der Redaktion: Man habe den Artikel wegen mangelnder Bildrechte offline genommen. Was war passiert? Ich hatte Bilder verwendet, die zwar unter CC-Lizenz, aber nicht für die kommerzielle Verwendung erlaubt waren. Mein Fehler.

3. Auf die Frage, warum man den Artikel nicht ohne Bilder veröffentlicht, kam ein (mir wurde untersagt, wörtlich aus der Mail zu zitieren, deswegen sinngemäß): „Entscheidung“. „Redaktion“. „Basta“.

4. Nun habe ich normaler Weise nichts weiter mit der Redaktion zu tun. Ich mache mein Blog-Ding parallel – von denen höre ich eigentlich nie etwas. Das ist auch die (mündliche) Absprache mit Frank Schirrmacher: Ich kann dort jederzeit alles veröffentlichen, was ich lustig bin, so auch mein Auftrag.

Und da ich in der bilderlosen Variante meines Textes keinerlei Probleme mehr sah – es wurde ja auch nichts anderes beanstandet – habe ich also den Beitrag einfach noch einmal veröffentlicht. Mit einem kleinen Hinweis, dass dies eine wieder veröffentlichte Version ist, weil bei der anderen die fehlenden Bildrechte beanstandet wurden.

5. Die Reaktion von FAZ.net darauf war die sofortige, komplette Sperrung und Verbannung des Blogs aus dem Redaktionssystems. Das Blog ist also nicht mehr aufrufbar. (dass es hier und dort doch ab und zu klappte, einige Artikel aufzurufen, liegt an dem Servercache.)

Der Grund: Ich hätte mich mit dieser Wiederveröffentlichung der Redaktion widersetzt

Epilog: Nach ein paar Mails und einem Telefonat ist der Stand nun folgender: Das Blog bleibt gesperrt und es wird innerhalb der Redaktion eine Diskussion darüber geben, wie mit dem ganzen Blogprojekt weiter verfahren wird. Unter anderem auch mit meinem.

Meine Sicht der Dinge:

1. Ich habe Fehler gemacht, ohne Frage. Aber ob es richtig oder falsch war, den Blogeintrag wieder zu veröffentlichen, ist eine Frage, welche Absprache denn nun gilt. Um ehrlich zu sein: ein Blog, bei dem ich ohne sachlichen Grund gehindert werde, Beiträge zu veröffentlichen, würde sich nicht wie mein Blog anfühlen. Das tat es aber bisher. Es war mein Blog – zwar bei der FAZ – aber mein freier Bereich. Ich glaube nicht, dass ich so geschrieben und mich so gefühlt hätte, wenn ich gewusst hätte, dass man mir den Mund verbieten darf.

2. Ich bin erschrocken und wütend über die Maßlosigkeit der Reaktion von FAZ.net. Klar, ich habe eine Reaktion heraus gefordert. Aber wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, vor allem, was Weisungsbefugnisse angeht, sollte man die nicht lieber klären, anstatt gleich das ganze Blog zu löschen?

Ich kann diese Überreaktion beim besten Willen nicht nachvollziehen und ich protestiere dagegen schärfstens. Nicht nur, weil ich unbedingt da weiter machen möchte, sondern vor allem auch, weil die Beiträge verschwunden sind. Informationsvernichtung – egal, ob digital oder analog – schnürt mir jedes mal die Kehle zu.

3. Ich glaube übrigens nicht, dass es daran lag, dass ich fast immer entgegen der Redaktionslinie geschrieben habe. Zwar habe ich eigentlich nie Feedback aus der Redaktion bekommen und meine Artikel wurden zu Letzt auch nicht mehr auf der Startseite gefeatured. Aber ich habe meinen Auftrag immer auch darin gesehen, etwas Kontra zu geben und zur redaktionellen Vielfalt der FAZ beizutragen.

Fazit Der ganze Vorgang bleibt auch mir weiterhin ein Rätsel. Glauben kann ich das alles auch noch nicht so ganz. Es gibt viele Fragezeichen und eine tiefe, sehr tiefe Enttäuschung, die jetzt erst mal verarbeitet werden will.

NACHTRAG: Weil so viele Nachfragen kamen.

1. Zu der Veröffentlichung dieses Vorgangs ließ mir FAZ.net keine Alternative. Die Redaktion hat den Blog gelöscht und hunderte Menschen klickten in’s Leere. Die Leute fragten sich was los ist. Die Bloglöschung war also bereits der Gang an die Öffentlichkeit und er wurde nicht von mir beschritten. Mein Text ist nur die Erklärung meinerseits dazu, die absolut notwendig war – alleine um Spekulationen und Gerüchte einzudämmen.

2. Ich habe Thomas Thiel von der Redaktion per Mail ausdrücklich gefragt, ob es eine Stellungnahme seitens FAZ.net zu dem Vorfall geben wird. Die Antwort war ein eindeutiges „Nein“. Thomas Thiel hat mir leider untersagt aus unserem Schriftwechsel zu zitieren. Ihr müsst mir das schon so glauben.

149 Gedanken zu „FAZ

  1. Kann erst mal sehr gut verstehen, dass Du sauer bist. Die Vorgehensweise der FAZ-Redaktion ist jedenfalls äußerst suspekt.

  2. Da denkt jemand so viel über „Kontrollverlust“ nach, und dann das…
    HAHA! 😉

  3. Hey das tut mir jetzt schon irgendwie leid. Für dich weils für dich en geile Sache war, gute Erfahrung, Jobs, bla, ..und für die Leser, weil der Blog echt gut war wie ich fand. Und unter Umständen doch noch wieder sein wird.
    FAZit: Hää?

  4. Entschuldige den etwas inhaltsleeren und unsachlichen Kommentar aber:
    Hallo-o? Wie gehen die denn ab?

    Ich wünsch Dir baldige Klärung.

  5. Drauf geschis*en. Die Holzmedien wollen sterben und sie werden aussterben. http://www.bullshitblog. Da hab ich mehrmals etwas dazu geschrieben. Ich kann es auch nur eingeschränkt verstehen, daß Bloggern derart viel daran liegt, Teil der Holzmedien zu werden.

  6. Es ist doch kein Verstoss gegen irgendeine Absprache, bemängelte Fehler zu beseitigen – sondern eine Selbstverständlichkeit. Das finde ich vorn und hinten nicht einleuchtend!

  7. Erinnert ein bisschen an die wütenden Lehrer, die die Schüler auf einer Klassenfahrt beim Saufen erwischt haben 😀

  8. @yetzt nein. Das ist auch so ein Problem. Die FAZ hat jetzt die Rechte an all den Texten. Und wenn sie die nicht online stellen, sind sie verloren. 🙁

  9. Die Entscheidung wg. des Bildes kann ich nachvollziehen, aber den Tod des Blogs und aller Artikel ist doch ein Widerspruch zur Pressefreiheit – die auch auf Blogs als publizistische Werke zutrifft.

  10. Ein sehr merkwürdiges Verhalten. Ich gehe einmal davon aus, dass wir von faz.net eher nichts weiter hören werden. Persönlich fand ich, dass das Blog-Projekt der FAZ zu den ambitionierteren Projekten gehörte. Gerade weil es den redaktionellen Inhalt bereicherte und den Horizont der Berichterstattung erweiterte. Das Vorgehen selbst empfinde ich als Fanal. Ein „weiter so“ wird es nicht geben können. Auch für die anderen Blogger bei faz.net.

  11. Na ja, „alle Rechte“ können sie ja nicht haben, du bist ja der Urheber und die Urheberschaft lässt sich nach deutschem Recht ja nicht veräußern.

  12. Was will man schon von einem derart erzkonservativen Blatt wie der FAZ erwarten?
    Da bleibt nur zu hoffen, dass Print einen möglichst schmerzvollen, quälenden Tod stirbt.

    Tut mir sehr leid für dich. Habe in deinem Blog immer gerne gelesen.
    Du bist aber nur eins von vielen Opfern.

  13. @mspro: Das mit den Rechten an den Texten würde ich auch nicht ohne weiteres so sehen. Also ich meine, kommt drauf an, was du für einen Vertrag mit der FAZ hast.

  14. Bleibt einmal mehr zu vermerken, dass ein vorher zugesagter Platz für freie Meinungsäußerung von etablierten Publizisten, die ja eigentlich ein für freie Meinungsäußerung kämpfen sollten, ohne weitere Erklärung gesperrt wurde.

    Kein Wunder, dass eine Medienrevolution stattfindet, die alten Medien sind anscheinend auch in der Auffassung ihrer Arbeit wirklich überholt.

    Ich warte gespannt auf eine Stellungnahme seitens der FAZ.

  15. Ich weiß es ehrlich nicht. Ich bin in NY und die Verträge liegen bei mir zu hause. Wie aus gebuyt ich bin, weiß ich leider gar nicht.

  16. @Philip
    Ja, aber exklusive Lizenzen können auch dann eine selbstpublikation verhindern.
    @mspro
    Kontrollverlust at its best. Hoffentlich klären sich aber nochmal die Fronten. Nicht zu wissen woran man ist, nervt wirklich sehr.

  17. So … dann wollen wir doch mal für das Privat-Archiv den Google-Cache bemühen.

    Die Reaktion der Redaktion erscheint in meinen Augen völlig überzogen. Hoffentlich gibt’s da eine Einigungsmöglichkeit, denn der Verlust des C-T-R-L-Verlusts wäre schon hart.

  18. Sorry, Herr Schirrmacher, aber sowas ist echt unerhört. Aber Sie lesen das hier ja eh.

    Aber war abzuwarten, dass da die Holzmedien-Trolle gleich aufspringen um gegen den Printmarkt zu polemisieren. 😛 Die Welt ist wohl manchmal doch algorithmisch berechenbar.

  19. Ich würde schon mal anfangen, sämtliche alten Blogbeiträge zu sichern. Archive.org müsste die haben. Gut, ist jetzt ein bisschen Arbeit, die von Hand in das neue System zu pasten, aber auch bei einem Backup müsste die Pfade angepasst werden. Nur die Klickzahlen sind dann verloren aber wer zählt die schon 😉

  20. Das ist ein bedauerlicher Verlust. War so herrlich unkonventionell.
    Das klingt alles so, als hätte man auf die Gelegenheit gewartet Schirrmachers gekuschelt mit der Netzgemeinde endlich den Garaus zu machen. Späte Rache der einzig wahren Zunft.

    Dabei hatte ich gerade angefangen darüber nachzudenken, ob Dein Blog bei der FAZ überhaupt noch UCG ist. Nach der Aktion kann man sagen, er war es. Und das war auch sein Schicksal.
    Wenn ich Chefredakteur wäre, ob ich Lust hätte mir ans Bein p….. zu lassen, wenn ich es vermeintlich verhindern könnte? Der Traum von der Kontrolle, er lebt weiter in diesen Hierarchien, offenbar hat keiner die Worte richtig gelesen.

    Kopf hoch. Es gibt einen neuen Anfang.

  21. Ich werde irgendwie irgendwo weiter machen. Zur Not eben alles hier. Platz im Internetgibt es genug. 😉 Mein größtes Problem derzeit: Ich habe den NY-Trip nur unter Vorbehalt des FAZ-Geldes machen können. Es bricht mir jetzt mein wichtigster Finanzierungspfeiler weg.

  22. Hab die Artikel noch alle (oder großteils) im Feedreader, wenn du sie haben willst, meld dich.

  23. @dieGeorelebt: Bezahlen die auch so gut wie die FAZ? ;D

    @mspro Auch ich wünsch dir baldige Klärung! 🙁

  24. Lesen hier zufällig noch andere Leute (als @mspro) mit, die auch bei der FAZ gebloggt haben? Das wäre ja wg. Verträgen und auch der finanziellen Frage evtl. nicht uninteressant (kann ja je nach Vertrag z.B. auch sein, dass die FAZ zahlen muss, auch wenn sie nicht veröffentlicht …).

  25. was bloggst du denn auch bei der faz? reicht ein eigenes blog nicht? wenn man im fahrwasser anderer fährt, statt auf eigener technik, passiert genau sowas. selbst schuld wenn du deine energie da reinsteckst statt dein eigenes blog aufzuwerten und auszubauen. trust never the mainstream media. it’s all crap.

  26. krass, dass die sich so schnell dafür entscheiden, das blog zu sperren. ich finde, dass klingt fast wie ein vorwand – denn die maßnahme erscheint mir schon sehr übertrieben und wirklich nicht angemessen

  27. Vielleicht ist das ganze auch nur eine sehr verdrehte Art viralen Marketings. Viral Shitstorm Publicity, das nächste dicke Ding.

  28. Du hast etwas herausgefordert? Ähm? Wie? In dem du den Artikel ohne die beanstandeten Teile neu eingestellt hast? Damit sollte doch eigentlich das Problem behoben sein.. so würde ich das verstehen.

    Der Hinweis war doch auch vollkommen korrekt und notwendig um zu erklären warum der Artikel neu eingestellt wurde. Da wurde auf niemanden mit dem Finger gezeigt.. einfach nur erklärt „Neu weil Bildrechte.“ ..

    Ich verstehs nicht. Scheinbar kann man in der FAZ noch nichts wirklich mit diesem Blogdings anfangen.

    Zum Glück hatte ich den Artikel noch in einer Tab offen bevor er gelöscht wurde. So werde ich ihn mir noch in Ruhe durchlesen können.

  29. Pingback: kühlschranknotizen » Herrjeh, FAZ.net!

  30. Pingback: Living the future » Blog Archive » Die FAZ, @MSPRO und der gezogene Stecker, #ctrl-verlust gelöscht. Hallo FAZ, gehts noch?

  31. Interne Politik. Nichts ungewöhnliches.

    Deswegen vermische ich wenn möglich nie Privates mit Geschäftlichem – selbst wenn ich dadurch der Firma positive Dinge vorenthalte. Bis auf ganz wenige Ausnahmen endet so etwas früher oder später immer mit irgendwelchem Ärger.

    Außerdem lasse ich mir alles was ich privat schreibe abnicken. Damit die GF sieht, dass die Firma nicht erwähnt wird. Außer natürlich wenn die Firma ausdrücklich wünscht erwähnt zu werden (was ich ihnen jedes Mal freistelle), nenne ich nicht den Arbeitgeber.

    Veröffentlichungen im Internet werden nicht getrennt abgesegnet – mit der Auflage den Arbeitgeber nie zu nennen oder zu kritisieren.

    Denn laut Arbeitsvertrag habe ich zu innerbetrieblichen Angelegenheiten meine Klappe zu halten und auch sonst keine Äußerungen zu tätigen, die mit der Firma in Verbindung gebracht werden könnten, oder diese im schlechten Licht erscheinen lassen (was im Zweifel immer der Fall ist). Nur GF und Marketing dürfen sich öffentlich äußern.

    In einer früheren Firma wollte ein Mitglied des Betriebsrats aus polit. Gründen eine Abmahnung provozieren. Begründet mit der Verwendung der Nummernfolge „T1“, „T2“, „T3“. Diese hatte ich als Dummydaten in einem von rund 30 anderen veröffentlichten Datensätzen in einer privaten Präsentation benutzt.
    Abgemahnt sollte ich werden, weil der Buchstabe „T“ gefolgt von einer Nummer auch firmenintern verwendet wurde um bestimmte Arbeitsschritte zu bezeichnen. Der Betriebsrat sah in der Veröffentlichung des Buchstaben „T“ + Nummer einen Geheimnisverrat und Verstoß gegen meinen Arbeitsvertrag.

    Ich bekam keine Abmahnung, aber einen Schuss vor den Bug und die GF verlangte vor jeder Veröffentlichung protokollarisch informiert zu werden und hat sich ein Veto vorbehalten.

    Das ist viele Jahre her und ich bin schon sehr lange bei einer anderen Firma. Trotzdem halte ich mich vorsichtshalber immer noch an das alte Protokoll, habe dies selbst der GF bei Einstellung angeboten und lasse mir alles abnicken was ein Publikum von mehr als 5 Lesern erreicht. Man weiß ja nie.

  32. Die Geschichte mit den Bildern klingt extrem nach einem Vorwand. „Wir überlegen, wie es weitergeht“ heißt auch nur: Mal sehen, wie groß der Aufruhr ist.
    Wirklich bitter finde ich bei solchen Absägearbeiten die Unredlichkeit. Die FAZ geht nicht ehrlich und offen auf dich zu und sagt, wo ihnen eventuell der Schuh drückt, sondern veranstaltet so eine Form von Vorgesetzten-Mobbing.
    Du musst im übrigen davon ausgehen, dass du Geld bekommen hast, weil die Blogs eine öknomische Funktion für die FAZ haben. Es geht darum, gegenüber einer jungen intellektuellen Klientel eine gewisse Reputation und Relevanz aufzubauen, ohne dass sich die Zeitung im Innern und für ihr Stammpublikum ändern muss. (Die Springer-Zeitungen haben ein ähnliches Problem – es gibt valide Zielgruppen, an die sie nicht herankommen, weil sie dort einen zu schlechten, zu konservativen bzw. zu reaktionären Ruf genießen.)
    Dein Blog war Teil dieser Image-Strategie. Leser von außerhalb der klassischen FAZ-Leserschaft dachten da: „Aha, sieh mal einer an, die FAZ öffnet sich sperrangelweit für völlig andere Meinungen, andere Schreibweisen, konträre Gedanken – die sind gar nicht mehr so verknöchert?“
    Aber das ist ein Irrtum.

  33. Tom.. sorry, aber das klingt schrecklich und ich hätte darauf ehrlich keinen Bock.

  34. Vielleicht mag @mspro ja jetzt bei Welt Kompakt mitmachen, wo da doch der Platz vom @Deef jetzt frei ist.

    Aber mal im Ernst: Die FAZ hat sie nicht alle. Und einen Gefallen hat sie sich damit schon mal gleich gar nicht getan.

  35. OlafKolbrueck Ich habe keine Ahnung ob Schirrmacher in die Sache eingebunden ist. Aber ich mache mir tatsächlich keine Sorgen, ob er das hier liest.

  36. @Frank man gewöhnt sich daran. Betriebsinterne mündliche Absprachen sind meiner Erfahrung nach absolut kein Garant. Im Zweifel verliert man das immer im Kompetenzgerangel zwischen Abteilungen. Selbst wenn die GF zustimmt, ist man nicht sicher, denn auch das kann durch politische Spielchen oder Gedächtnisverlust plötzlich abhanden kommen.

    Hintergrund in meinem Fall war übrigens, dass der Betriebsrat seinen Bonus gefährdet sah. Ich sollte Leiter einer Abteilung werden, welche eine neuen Produktreihe entwickelte. Diese wurde mit Risikokapital finanziert. Eben dieser Überschuss wurde früher jedoch der Jahresendprovision des Betriebsrats zugerechnet. Außerdem war ein Betriebsratsmitglied Abteilungsleiter der Vorgängerproduktreihe. Er war besorgt, die GF würde ihn im Zuge dieser Umstrukturierung absägen wollen.

    That’s life – so sind Menschen eben.

    Es würde mich absolut nicht wundern, wenn es in diesem Fall etwas ähnliches wäre.

  37. Die Sperrung des Blogs ist natürlich hart, allerdings ist ein Verstoss gegen die CC meiner Meinung nach auch nicht so ohne wie viele tun. Da veröffentlicht man seine besten Fotos unter CC mit der einzigen Einschränkung das man bei einer komerziellen Verwertung der Fotos vorab gefragt (und vielleicht mit ein paar Euros bedacht) wird und dann kommen professionelle Journalisten und denken die CC ist ein Freibrief. Ich sehe ja ein das dies der alte Zwist zwischen Textern und Grafikleuten ist die vom jeweils anderen behaupten das deren Arbeit eben keine ist, aber es zeugt auch nicht grade von übermässigem Respekt seinen Text ungefragt mit fremden Bildern aufzuhübschen.
    Das man Ihnen den Blog für einen Text sperrt der gar keine Bilder mehr enthielt finde ich allerdings wirklich mehr als seltsam. Wenn die Redaktion der FAZ nicht mehr an einer Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert ist hätte man das einfacher und eleganter auf dem klassischen Weg machen können.

  38. n bisserl bescheuert war die aktion schon.

    die wollten nicht, du wolltest … und damit wurds zum machtspielchen. dass sich die redaktion da dann querstellt und sich von dir nicht auf der nase rumturnen lässt, ist ein ganz normales verhalten in hierachiegebilden.

    a) ungeschickt
    b) sehs ein und entschuldige dich
    c) mal schauen was passiert .. die öffentlichkeit hier ist da atm eher kontraproduktiv.

    d) mündliche absprache .. sehr witzig.

    mfg
    mh

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  43. Legastheniker sollten ohnehin nur maximal Tagebuch schreiben. Legastheniker UND Rumschwaller zugleich sollten vielleicht Fußball spielen oder sich in einen Bahnhof setzen.

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  45. Pingback: Trotzendorff | Blog | Kein ctrl+z

  46. Das ist schon seltsam und ein albernes Verhalten der FAZ. Die werden dein Blog vermutlich schon so nicht gemocht und dann einen Anlass herangezogen haben, um’s loszuwerden.

    Ich an deiner Stelle würde versuchen, die Texte aus dem Google Cache oder von archive.org zu fischen und dann hier einzutakten, ich meine, wäre ja scheiße, wenn die Texte einfach weg wären, so wie damals bei alarmschrei.de – einfach weg, für immer, nicht mehr auffind- und ungooglebar. Ich hatte so eine Situation wie du jetzt auch mal und hab die Texte dann auf die Art rübergerettet.

  47. Unfassbar. Damit tut die FAZ sich wirklich keinen Gefallen – die CTRL-Verlust Text waren eine exzellente Bereicherung und ein Akt hoher redaktioneller Sourveränität dieser grossen Zeitung. Oder anders gesagt – es war ziemlich cool, dass die unseren Michi haben werkeln lassen und seine Texte und die theoretische Hinterfütterung fand ich streckenweise wirklich brilliant.
    Mensch FAZ. Jetzt geb Dir aber mal schleunigst einen Ruck.

  48. @Frank das möchte ich sehen wie mspr0 nach dem total buyout (nehm ich doch stark an) an die FAZ die texte dann hier einstellt. ich rate vorsichtshalber mal ab – also es sei denn, die seemannsche rechtsabteilung ist recht groß. wenn ihr die texte für erhaltenswert haltet, druckt sie euch aus und hängt sie euch übers bett.

  49. Pingback: Sperren, Löschen oder Pressefreiheit für ein FAZ-Blog? | Telagon Sichelputzer

  50. So unlesbar ich das Blog fand, so unsouverän finde ich die FAZ-Reaktion, soweit sie hier bislang erläutert wurde (vielleicht kommt’s ja doch anders raus). Ich hoffe, dass für Dich alles gut ausgeht und dass Du jetzt auch nicht in New York strandest.

  51. Ich weiß natürlich nicht, was Dir Thomas Thiel geschrieben hat, aber wenn es nichts über ihn persönlich war sondern er in seiner Funktion als Redakteur schrieb, dann sollte er Dir eine Veröffentlichung nicht so einfach untersagen dürfen. Öffentliches Interesse sehe ich als gegeben an.

  52. Wenn die FAZ die Texte dauerhaft offline nimmt, fallen alle Rechte an mspro zurück. Urheberrecht bleibt in Deutschland eh stets beim Autor, und Nutzungsrechte setzen zwingend voraus, daß das Buch lieferbar bzw. der Text online ist. Sobald das vom Verlag nicht mehr gewährleistet wird, fallen auch die Nutzungsrechte an den Urheber zurück.

  53. Für einen Medien- oder Kulturwissenschaftler, der promoviert, also einen gewissen Anspruch an sich und seine Denke stellt, finde ich das ganze Verhalten etwas naiv. Wer sich im Netz bewegt, dort „lebt“, der muss schon wissen, dass man am ehesten über Bilder stolpert! Der sollte auch CC-Lizenzen lesen können! Ich hoffe, msp0 schreibt seine Aufsätze etwas weniger wirr und achtet mehr auf Formalia. Ein Tipp für die spätere Veröffentlichung der Diss: Verlagsvertrag genau lesen! Schon das Blog war ja eher rhizomartig organisiert und mäanderte zwischen mal mehr oder sauber reflektierten Kulturtheorien. Ich gestehe, ich hatte mir da mehr erwartet als die postume Vergewaltigung Luhmanns — aber egal. Die Reaktion der FAZ ist indiskutabel! Löschen des Artikels. Ja. Maulkorb. Ja. (So ist das halt im Hort der Reaktion äh Redaktion.) Aber alles killen? Ohne Hinweis. Widerlich! Arrogant!

    @msp0 Schon mal darüber nachgedacht, dass die entweder a) mit dem Blog inhaltlich nicht zufrieden waren (dem wirren Schirri-Überfordertsein hast du ja nicht entsprochen) oder b) vielleicht ein gewisser Don A., der dich ja etwas manisch auf dem Kieker hatte, fleissig in die entsprechende Richtung gearbeitet hat? Gerade mit den Bildern hat es der selbsternannte Meister aller Kultur-Wissenschaften und Überjournalist ja. Man muss die am besten selbst entwickeln.

  54. Dahinter steckt immer ein kluger Kopf. Alles klar.

    Traurige Geschichte. Vor allem auch sehr beschämend, wie man jetzt reagiert (Zitate untersagen, keine Stellungnahme etc.). Nichts verstanden, kann man da nur sagen.

  55. @Dorin Popa ?? Das interessiert mich und ich zweifle. Ein paar Paragraphen aus dem UrhG wären nett.

  56. Redaktion und Online-Redaktion der F.A.Z. sind ein kompliziertes Gebilde mit mindestens vier Kompetenzachsen. Gut möglich, dass das Abschalten des Blogs kein planvolles Vorgehen war (auch nicht von „oben“) und es klüger gewesen wäre abzuwarten. Ich glaube nicht, dass es einen Masterplan gab oder dass es gar mit R.M. zu tun hat.

  57. Ich habe es doch gedacht: Wer mit dem FAZ-Feuer spielt, muss schon ein Niggemeier / Schader oder auf Linie sein.

  58. es entbehrt immerhin nicht einer gewissen ironie, dass mspro die kontrolle über sein blog verloren hat.

  59. Pingback: FAZ-Blog: Der absolute Kontrollverlust | Digitales

  60. Die FAZ hat das honoriert, nicht wahr? Da bewahrheitet sich doch wieder die alte Regel: wer bezahlt bestimmt.

    Zweite Weisheit: Wenn du für jemanden arbeitest, musst es in seinem Sinne tun. Abweichlertum wird eine Weile geduldet (wie z.B. in einem Projekt, mit der eine Firma „mal was anderes“ probieren will). A

  61. Die FAZ hat das honoriert, nicht wahr? Da bewahrheitet sich doch wieder die alte Regel: wer bezahlt bestimmt.

    Zweite Weisheit: Wenn du für jemanden arbeitest, musst es in seinem Sinne tun. Abweichlertum wird eine Weile geduldet (wie z.B. in einem Projekt, mit der eine Firma „mal was anderes“ probieren will). Aber irgendwann kommt die Gretchenfrage: Passt der zu uns, gehört der zu uns? Wenn ja, wirst du absorbiert, wen

  62. Ich bin wegen der Geschichte mit Welt Kompakt hier gelandet (via Malte Welding) und habe deswegen noch einmal kurz bei der FAZ nach dem CTRL-Verlust schauen wollen: Wenn man die URL http://faz-community.faz.net/blogs/crtl-verlust/default.aspx aufruft, wird man weitergeleitet auf eine Seite „Möchten sie sich anmelden“. Was ist das denn?

    Und ansonsten finde ich es interessant, dass sich FAZ und Der Freitag im Umgang mit ihren „Content-Lieferanten“ vermutlich gar nicht so viel nehmen. Vielleicht beschreiben diese von mir aufgegriffenen Geschichten einen begonnen „Verteilungskampf“ zwischen Verlagen und Autoren (ja, Autoren, Journalisten betrifft die Ausbeutung prinzipiell auch).

    P.S.: Da ich bei der FAZ nur äußerst selten vorbeilese, die Rebellen ohne Markt allerdings schon eher, könnte vielleicht jemand ein paar Hinweise auf Dons mögliche Rolle in der Sache geben?

  63. Pingback: Kontrollverlierer at viralmythen

  64. Sorry: zwei Mal aus Versehen abgeschickt. Das ist die Endversion:

    Die FAZ hat das honoriert, nicht wahr? Da bewahrheitet sich doch wieder die alte Regel: wer bezahlt bestimmt.

    Zweite Weisheit: Wenn du für jemanden arbeitest, musst es in seinem Sinne tun. Abweichlertum wird eine Weile geduldet (wie z.B. in einem Projekt, mit der eine Firma “mal was anderes” probieren will). Aber irgendwann kommt die Gretchenfrage: Passt der zu uns, gehört der zu uns? Wenn ja, wirst du absorbiert, wenn nein abgestoßen.

    So wie die FAZ macht, ist das natürlich indiskutabel. Kein Stil, diese „Qualitätsmedien“. Und keinen Arsch in der Hose.

    a) Das nächste Mal die Freiheit schriftlich verbriefen lassen
    b) Richtig frei bist du nur im eigenen Blog (wenn auch mit weniger Klicks…)

    Viel Glück!

  65. Der Don zitiert das Warnschreiben der FAZ:
    http://www.blogbar.de
    die Sache sieht jetzt jedenfalls etwas anders aus. Die FAZ kämpft für Creative Commons und der Blogger verhält sich wie die Rheinzeitung.

  66. Pingback: Schön, ein kleiner, freier Blogger zu sein » Blogger, Blog, Fotos, Texte, FAZ-Blogs, Regeln » QuerBlog.de

  67. @Christoph: Die FAZ kämpft für Creative Commons, indem sie – so verstehe ich jedenfalls das zitierte Blog – ihren Blogger(innen?) vorschreibt, keine CC-Bilder mehr zu verwenden?

  68. @till so verstehe ich es, weil der blogger ja bezahlt wird und es eine kommerzielle website ist. jedenfalls ist es ihr recht den vom spiel auszuschliessen, der die spielregeln ignoriert. scheint mir alles recht gehypt.

  69. @Christoph: Dann verstehst du CC falsch – es gibt jede Menge kommerziell verwendbare CC-Bilder (die kein „NC“ in der Lizenz haben). Und die FotografInnen haben sich schon was dabei gedacht. Es spricht nichts dagegen, dass auch ein kommerzielles Blog *solche* CC-Bilder verwendet – aber scheinbar (so jedenfalls das Zitat) – wurde ja auch das in der FAZ-Rundmail untersagt. Und das ist dann eben kein Kampf für CC, sondern einer für die Marginalisierung von CC.

  70. Bei CC musst du halt aufpassen: nc und nd scheiden für solch ein Blog aus.

  71. Nachtrag: Die Namensnennung in jedem Fall natürlich nicht zu Vergessen!

  72. @Robert: Naja. Die Namensnennung und der Verweis auf die Lizenz sind ja wohl auch für ein kommerzielles Blog kein Problem. Und ND heißt ja nur, dass das Bild nicht bearbeitet, beschnitten etc. werden darf, nicht, dass es nicht in ein anderes Werk eingebettet sein kann. Insofern sehe ich auch da kein Problem, wenn genau das nicht passiert.

    Bleibt Share-Alike, was tatsächlich schwierig sein könnte. Aber Commons-Bilder „to built commercially upon“, wie es in der Flickr-Suche heißt, gibt es trotzdem mehr als genug.

  73. wie ich den don verstand gab es auch keine quellenangaben und flickr fotos deren urheber ausdrücklich eine weiterverwendung untersagt haben

  74. CC-Fotos in einem kommerziellen Umfeld zu verwenden und somit zu kommerzialisieren ist kein lässlicher Fauxpas, sondern ein schwerer Verstoß gegen ein essenzielles Internetagreement. Das mussten Sie wissen, geschätzter mspr0.

    Möglicherweise hätte die FAZ bei einem Blog über die Aufzucht von Zebrafinken nicht so harsch reagiert (und über den Stil lässt sich sicher streiten); doch in diesem Fall weckt die Affäre aus FAZ-Sicht wohl zu große Zweifel an der Kernkompetenz des Autors, um „CTRL-Verlust“ weiterlaufen zu lassen.

    Natürlich ist das schade für Sie, doch aus Sicht der FAZ durchaus eine verständliche Reaktion – zumal so etwas teuer werden kann, wenn die Inhaber der Bildrechte erst mal anfangen, die rechtliche Keule zu schwingen.

  75. Christoph Doch doch. es gab eine Nennung der Fotografen.

    @Matt Nun, so gesehen wäre das nur eine harte Reaktion. Nur passierte die Löschung ausdrücklich nicht aufgrund der Urheberrechtsverletzungen, sondern auf eine Veröffentlchung eines Beitrages völlig ohne jedes Foto und Rechtsverletzung.

  76. @Christoph, @Robert, @Matt: Wenn es denn so wäre, dass das alles nur passiert ist, weil mspro CC-Fotos nicht lizenzkonform verwendet hat ((wie gesagt: CC alleine ist noch überhaupt kein Widerspruch zu kommerzieller Verwendung)) – warum um Himmels willen lässt die FAZ dann dieses Gerüchtebrodeln zu, und nimmt keine Stellung?

  77. Pingback: Dobschat » RatzFAZ das Blog gesperrt…

  78. @mspro: waren die geschützten fotos schononline? und wurde dann eine fotofreie version nachgereicht? dann verstehe ich die löschung. es ist wie diese korrekturen, die niggemeier immer kritisiert: so tun als sei nichts gewesen. wenn die fotos online waren muste der verlag die rechteinhaber kontaktieren. mir scheint deine darstellung ist etwas ergänzungsbedürftig, denn laut dem don ist schon deine darstellung mit dem „besser aufpassen“ nicht richtig. offenbar hat die faz dich schon vor tagen aufgefordert nur noch bilder aus dem haussystem zu verwenden und nix cc

  79. Ich habe Fehler gemacht, ohne Frage.

    Ja, und zwar wider besseren Wissens. Du hast entschieden, so zu handeln, obwohl Du wusstest, dass es rechtlich nicht okay ist (und nebenbei bemerkt in meinen Augen auch kackendreist) – und das auch noch im Verantwortungsbereich Dritter. Kommst Du Dir eigentlich kein bisschen doof dabei vor, Dich jetzt auch noch über den von Dir provozierten Rausschmiss zu beklagen? Überreaktion? Das ist Ansichtssache. Wenn’s nach mir ginge, sollten Dir Urheber die widerrechtlich verwendeten Bilder fett in Rechnung stellen – so als kleine Gedächtnisstütze.

  80. Pingback: Kreative und Konsumenten « … ach, nichts.

  81. @mspro: Ich vermute, dass die FAZ nun ganz grundsätzlich Ihre Kernkompetenz bei dem von Ihnen beackerten Themenbereich in Frage stellt – nach dem Motto: DAS hätte ihm nicht passieren dürfen, vor allem nicht bei UNS.

    Aber alles nur Spekulation.

  82. So muss sich also eine Paarung von „Three Strikes“ mit dem Leistungsschutzrecht anfühlen.
    Strike One: Die Rechte-Verwerter stellen einen Verstoß fest und eliminieren mittels „Digitalem Radiergummi“ alle Werke des Delinquenten.
    Strike Two und Three will ich dann doch besser gar nicht erst kennen lernen.

  83. Der Blog wurde gesperrt, weil sich in aelteren posts noch andere CC Verletzungen fanden u.a. aus Wikipedia. Die Redaktion war dabei es zu pruefen, als mspro seine Hoellenhunde losschickte. Das hoere ich aus der FAZ. Und offenbar hat sich ein Rechteinhaber vom mspro Klau gemeldet.

  84. Ich spekuliere mal ganz frei, dass es einige KommentatorInnen gibt, die hier versuchen, „spin“ im Sinn der FAZ (oder „wider den Sinn der FAZ“) zu verbreiten. Und finde immer noch, dass eine öffentliche Stellungnahme der Redaktion angemessen wäre (kommt jedenfalls besser als Hörensagen-Kommentare von wemauchimmer).

  85. Der Beitrag auf dieser Seite, die „Shitstorm“ herauf Beschwörer und das fordern einer Stellungnahme der FAZ sind mehr als peinlich. Warum sollte die FAZ sich irgendwo äußern? Weil sie einen freien Mitarbeiter der sich benommen hat wie die Axt im Walde vor die Tür gesetzt hat? Weil dieser jemand jetzt mit Geld welches er offensichtlich noch nicht hatte geplant hat und nach NY geflogen ist? Weil all die Blogger die sich hier beschweren wohl selbst keine Fotos schießen und damit Geld verdienen wollen? Weil sie auch gerne mal in der Position von mspr0 wären und für ihre Arbeit, die zumeist als Hobby angefangen hat, reichlich entlohnt werden?

    Wer scheiße baut muss mit den Konsequenzen leben. Jetzt hier auf die Tränendrüse zu drücken ist wirklich traurig, dass darauf auch noch eingegangen wird ist nicht zu glauben. Die FAZ wurde heute zwei mal geschädigt, einmal durch das Verhalten was die Fotos angeht und einmal durch das was hier passiert.

    Und ob hier nicht Informationen zurück gehalten werden um die FAZ suspekter wirken zu lassen kann ich auch nicht beurteilen. Eine Geschichte kann man in vielen Versionen erzählen, dass die FAZ ihre nicht bringt könnte damit zusammen hängen das dort Erwachsene Menschen arbeiten die gewisse Dinge einfach mal akzeptieren können.

    Nur noch peinlich!

  86. Na, die FAZ tut aber so, als wären Blogger Blogger und keine freien Mitarbeiter (auch wenn sie es faktisch sind). Jedenfalls findet das ganze ja schon in der Rahmung „tolles Experiment“, „große Freiheiten“ etc. statt. Allein deswegen fände ich eine Stellungnahme angemessen. (Und ein Freier Mitarbeiter, der eine feste Kolumne schreibt, und rausfliegt, würde vermutlich auch ein gewisses Echo erzeugen – nicht umsonst ist so ein Blog personalisiert … und spielt im professionellen Bereich immer noch nach in Entstehung befindlichen Regeln).

    Aber auch rein sachlich betrachtet: wenn die Darstellung von mspro nicht stimmen sollte, dann wäre es doch aus Sicht der FAZ eigentlich klüger (Streisand usw.), klar zu sagen, was Sache ist. Oder sind die nicht so web2.0-klug?

    Es mag ja sein, dass aus Sicht der FAZ die Sache letztlich nicht mehr ist als „Freier Mitarbeiter hat sich nicht an die Vertragsbedingungen gehalten und nach Abmahnung per Mail Mist gebaut – rausgeflogen“. Aber dann soll sie das halt bitte sagen. In einem Kommentar, oder in einem Blog, oder in einer Hausmitteilung, oder in einer zitierbaren Mail. Oder wo auch immer.

    Dann jedenfalls ließe sich immer noch darüber diskutieren, ob das ein angemessenes Vorgehen ist oder nicht. Aber nichts zu sagen, damit der Spekulation und den Gerüchten Tür und Tor zu öffnen, kann doch nur blöd sein, oder? So jedenfalls streiten sich jetzt mspro und andere darum, was die Version der Geschichte der FAZ ist.

  87. Langsam wird es verworren: Diffuse Andeutungen auf der einen Seite, Gegenverschwörungstheorien („Bilder aus Wikipedia in älteren Artikeln“) auf der anderen Seite, dazwischen vernünftige Stimmen für beide Sichtweisen.

    Ich finde es einerseits sehr schade, dass die FAZ sich wohl dazu entscheidet, keine Stellung zu beziehen (oder zumindest noch nicht), andererseits war es wohl ein Schnellschuss, direkt darüber zu bloggen und so eine Tonne von Reaktionen zu provozieren, die jetzt sicherlich dafür sorgen, dass das (übrigens imho sehr lesenswerte) Blog wohl eher nicht wieder auftaucht. Eine Reaktion im Duktus „Blog ist offline, ich weiß noch nichts genaues, halte Euch aber auf dem Laufenden“ wäre wohl der vorerst klügere Weg gewesen. Schwierig, sich da ein eindeutiges Urteil zu bilden.

    Ich werde mir die Blogbeiträge wohl noch mal aus dem Cache holen und mir den weiteren Verlauf am morgigen Tag in Ruhe angucken, ziehe aber vorläufig das persönliche Fazit, dass die vielgelobte Geschwindigkeit, mit der man Infos ins Netz pusten kann, in einigen Fällen eher nicht die idealen Ergebnisse produziert, vor allem, wenn Emotionen im Spiel sind.

  88. Ob das ein angemessenes Vorgehen ist oder nicht steht doch gar nicht zur Debatte. Und wenn sie ihn raus schmeißen weil sie das Blog auf einmal blöd finden. Wer setzt denn da den Maßstab an? Und was soll daraus folgen? Als wenn sich wegen dieser Geschichte auch nur einer dazu entschließt nie wieder bei der FAZ zu lesen.

    Jetzt dürfte die Tür so oder so für mspr0 geschlossen sein und das kann ich verstehen. Ein bis zwei Tage warten und ein ruhiges Gespräch hilft oft mehr als sich in aller Öffentlichkeit Luft zu machen und seinen ehemaligen Arbeitgeber dumm dastehen lassen zu wollen. Natürlich liest hier jeder mit, findet es spannend zu spekulieren und auf dem Empörungszug mitzufahren, letztendlich schadet mspr0 aber nur sich selbst.

  89. Herrgott, was für eine weinerliche Scheiße. Wissentlich, wiederholt auf CC-Lizenzen scheißen, wissentlich den Auftraggeber düpieren und nachher unter Auslassung nicht so günstiger Details rumheulen: Bin in NY, brauch doch das Geld, meine schönen Texte, wäääähhh…

    Vielleicht damnächst erst denken, dann handeln.

    Die FAZ ist klug genug, genau das zu tun. Und sich z.B. nicht hier in eine sinnlose Kommentarschlacht verwickeln zu lassen. In meinem Ansehen sinkt sie dadurch sicher nicht. Ich sehe auch keinerlei Erklärungsbedarf. Mir reicht schon mspr0s Version, um die FAZ-Reaktion zu verstehen. Von Dons Version ganz zu schweigen.

    Nein, Till, ich bin weder FAZ-Eigentümer, noch -Leser, noch -Redakteur. Ich bin auch nicht der Don oder einer seiner Anhänger. Ich find diese unfassbare Dummdreistigkeit eines Vorzeigedenkerbloggers und einiger seiner Reflex-Verteidiger nur unglaublich peinlich.

    (Ich bin übrigens auch nicht Dominic, der, wie ich gerade vorm Abschicken sehe, was ganz ähnliches geschrieben hat. Aber „peinlich“ ist halt einfach die treffendste Bezeichnung ;-))

  90. Weiss nicht, ob ich zu den Reflexverteidigern gehöre, aber sei’s drum: ich glaube, was ich faszinierend an dem Vorgang finde, ist die Tatsache, dass hier inkompatible Logiken (im Sinne von Weltsichten …) zu Tage treten. Und ein offizielles FAZ-Statement das vielleicht noch stärker explizieren würde. Soll heißen (das war aber auch schon vor ein paar Stunden mein Fazit):

    Was hier deutlich wird, ist das Festhalten an einer (meinetwegen kindischen) „Blogger-Logik“ auf der einen Seite (Gratiskultur, Community, Verlinken, Digitale Boheme, mal schauen, wer mich für meine klugen Gedanken bezahlt) und die Redaktions-Logik eines großen Medienunternehmens auf der anderen Seite (zu der nicht zuletzt sowas wie „Bildrechte“, „journalistische Standards“, „Vertrag“ und „IDW“ gehören). Und dann kommen noch so ein paar FAZ-Eigenheiten dazu. Aber auch ohne diese ist das ganze ein sehr interessant anzusehender Verkehrsunfall zwischen „Netzkultur“ (wenn ich das mal so nennen darf) und „professioneller Aufmerksamkeitsökonomie“.

    Vermutlich hätte mspro klüger anders gehandelt. Vermutlich trägt das Verhalten der FAZ trotzdem dazu bei, dass ihr Standing im Netz sinkt (irgendwo stand was von Vertrauensverlust, das gehört sicher dazu).

    Und auf jeden Fall stimmt, was Benedikt Köhler aus dem ganzen macht: ein Plädoyer dafür, über das Verhältnis zwischen dem Recht, zu schreiben, und der Macht, gehört zu werden nachzudenken.

  91. ich muss sagen, ich freue mich sehr. endlich ist dieses blöde geschwätz entfernt worden von den ehrwürdigen seiten der faz.

    für mich war ja schon die legasthenie unerträglich („normaler Weise“), vom inhalt ganz zu schweigen.

    es geht voran.

  92. Herje, ein einziges Nest von Verschwörungstheoretiker. Es gibt wirklich noch Leute, die Don Alphonso glauben schenken?

    Der Grund für die Löschung war einzig und alleine, dass ich den wegen CC-Lizenzen beanstandeten Text neu veröffentlicht habe. Ohne Bilder und mit Hinweis, dass der ursprüngliche Text wegen der Bilder nicht veröffentlicht werden kann.

    Dass dem so ist, kann ich beweisen, denn die Mail liegt mir vor. Ich habe Thomas Thiel zwar versprochen, dass ich seine Mail nicht zitiere, aber wenn die Verschwörungstheorien hier weiterhin so sprießen, werde ich mich gezwungen sehen, die Mail zu veröffentlichen.

  93. gerade das noch gelesen: „Mein größtes Problem derzeit: Ich habe den NY-Trip nur unter Vorbehalt des FAZ-Geldes machen können. Es bricht mir jetzt mein wichtigster Finanzierungspfeiler weg.“

    wie ist es denn so in nyc, gibt es dort pfandflaschen?

  94. „Der Grund für die Löschung war einzig und alleine, dass ich den wegen CC-Lizenzen beanstandeten Text neu veröffentlicht habe. Ohne Bilder und mit Hinweis, dass der ursprüngliche Text wegen der Bilder nicht veröffentlicht werden kann.“

    Wenn ich das mal interpretieren darf, weil es meine Clash-These illustriert:

    Logik von mspro als Blogger: ich habe da einen Fehler gemacht, dann korrigiere ich den und weise darauf hin.

    Logik der FAZ als Medienunternehmen: damit wird eingestanden, dass da – wenn auch nur für kurze Zeit – ein widerrechtlich genutztes Bild im Netz stand, was rechtliche Konsequenzen haben kann. Dann lieber ganz löschen.

  95. @mspro: Leg auf keinen Fall noch mehr Kohlen ins Feuer und veröffentliche jetzt irgendwelche Mails, sonst wird das Ganze noch übler, glaube ich. Lieber abwarten, was jetzt passiert und gucken, ob von deren Seite irgendeine Reaktion kommt, dann kann man immer noch ganz in Ruhe Stellung nehmen. Ich glaube wirklich, dass es ein Fehler ist, immer zu glauben, man müsse in Echtzeit auf irgendwelchen Mist reagieren und ich empfinde die ganzen anderen Blogs, die sich jetzt schon irgendwelche Urteile erlauben, irgendwie auch ein bisschen naja.

  96. Da hier vermehrt Trolle mit komischen Namen und noch komischeren E-Mailadressen auftauchen (die aber sicher nicht alle von Don Alponso herrühren), werden die Kommentare jetzt erstmal geschlossen. Ich bitte um Verständnis.

    PS: Natürliche ist nicht Raventhird gemeint, der hier alles andere als trollt, sondern versucht, sich eine unabhängige Meinung zu bilden.

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