Es wird Zeit, mal wieder egostreammäßig ein paar Dinge hier aufzuschreiben.
Ich hab jetzt auch Flattr. Eigentlich. Allerdings nicht aufgeladen, weil dieses ver*ckte Paypal sich nicht mit meinem Bankdings begnügt, sondern gerne ne Kreditkarte hätte. Wozu brauch ich dann noch Paypal, frage ich mich?
Egal, ich finde Flattr eine tolle Idee, werde das auch hier einbauen, sobald da Geld drauf ist aber ich habe derweil schon mal eine Lobhudelei auf dem FAZ-Blog geschrieben. Flattr eröffnet nämlich eine Art Geschenkökonomie und ist damit vielleicht das genau richtige Bezahlmodell in Zeiten des Kontrollverlust.
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Meine Idee, die der Plattformneutralität durfte ich als Eröffnungskeynote bei der CCC-Konferenz SIGINT vortragen. Ich hoffe, ich konnte dort meinen Punkt einigermaßen rüber bringen. Ich war sau aufgeregt und sau unausgeschlafen und ich habe kein referierendes Selbstbild von mir, weil ich sowas ja auch fast noch nie gemacht habe. Ich glaube, ich habe das aber ohne größere Patzer über die Bühne gebracht, werde aber das Video abwarten müssen um das genauer einzuschätzen. Die Artikel bei Heise und Zeit Online scheinen aber die Idee verstanden zu haben, was mich zuversichtlich macht.
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Die SIGINT selber war übrigens ganz großartig! Eine Art Kongress in gemütlich. Wenige hundert Menschen auf einer großzügigen Fläche verteilt. Viel Zeit zum quatschen, diskutieren und kennenlernen. Kein Gedrängel in den Vortragssälen und immer einen Sitzplatz. Ich habe unglaublich viel mitgenommen. Ich musste einige Standpunkte anpassen oder differenzieren und habe eine ganze Menge gelernt. Ich weiß nicht: der Kongress ist natürlich Wahnsinn, in Sachen Input, aber ich habe dennoch das Gefühl, auf der SIGINT mehr mitgenommen zu haben. Vielleicht weil’s intensiver war? Weil man die Fragen nach den Pannals gleich weiter diskutieren konnte? Jedenfalls eine sehr sympathische Konferenz. Ich danke den Organisatoren für die Einladung und tolle Organisation.
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Gestern hab auch ich endlich Lost zu ende gesehen. Ich bin ja verdammt spät eingestiegen (vor etwa drei Monaten), hab mir dann in Marathonsitzungen eine Staffel nach der anderen reingeknallt und war erst irgendwann mitten in der Sechsten auf dem allgemeinen Stand. Ich muss sagen: es hat mich alles nicht so reingezogen, wie das andere von sich berichten. Ich war interessiert und irgendwann wäre es unmöglich gewesen, da nicht bis zum Ende durch zu marschieren. Aber meine eigentliche Motivation war eher Opportunismus: Lost ist irgendwie sowas wie ein popkultureller Meilenstein meiner Generation. Die Serie nicht gesehen zu haben, so meine Befürchtung, wäre so, wie Star Wars nicht zu kennen. Star Wars, Lost, Per Anhalter durch die Galaxis und die Bibel sind nun mal feste Kulturbausteine, ohne deren Grundlagenkenntnis das Entschlüsseln von öffentlicher Kommunikation schwerer ist.
Aber als das gestern nun alles zu ende ging, hatte ich nicht diese Leere, dieses komische melancholisch-wehmütige Gefühl, dass ich habe, wenn ich einen langen Roman zu ende gelesen habe. Irgendwie war mir das alles, naja, egal. Alles ist irgendwie unklar, aber doch zu Ende gekommen. Meinet wegen. Klar, Fragen bleiben. Die von SpOn und noch viel mehr von College Humor. Und bei mir? Ach ja.
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Und ich bin jetzt natürlich etwas im Stress. Ich muss noch so einiges schreiben, einiges organisieren und habe nur noch wenige Tage Zeit. Am Samstag geht es dann nämlich los, nach New York City, für drei Monate. Dort sind es gerade 32 Grad. Nur mal so.
Auch wenn Du mir genau in diesem Moment, in dem ich diesen Kommentar schreibe, direkt gegenübersitzt: Dir alles Gute in, für und mit New York – und fühl Dich geflattert (so rein gedanklich).
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