Meine erste Hauptrolle

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UPDATE: Unglaublich dieses Internet. Kurz nachdem ich das Video postete meldete sich @MarcelBelledin bei mir via Twitter. Er habe das Soundfile überarbeitet. Er schickte es mir in die Dropbox und es war um einige Kategorien besser als das Original. Jens hat es nun eingebaut und jetzt kann man unten die fast komplett gefixte Version gucken. Wie großartig! Danke Marcell, du bist der wahre Held dieses Twartort!
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Nein, es war im Frühjahr 2009. Ich saß gerade mit ein paar Freunden – unter anderem Sebaso – in einer Kneipe in Friedrichshain und wir schauten Tatort. Es war der berliner Tatort und es war keiner von den schlechten. Und da kam uns die Idee: es müsste doch mal einen berliner Tatort in und um die Netzszene geben.

Es ist doch so: Tatorts sind doch immer – im besten Fall – auch Milieustudien. Die Kommissare fangen an zu ermitteln und stoßen auf Leute, die irgendwie anders sind. Im Laufe der Handlung, graben sich die Ermittler immer tiefer in dieses Milieu ein und stellen die Spezifika heraus und nutzen sie für ihre Recherchen. Das ginge doch mit der Netzszene auch prima. Social Media als Ermittlungsumgebung und natürlich auch als Ermittlungswerkzeug.

Ich twitterte das, direkt nach dem Tatort. Auf einmal rief Jens Best an. Wo ich sei und dass ich da bitte kurz bleiben solle. Er rückte mit dem Taxi an. Wir gingen ein wenig in Richtung meines Heimweges, während Jens mir seine Idee präsentierte. Es solle ein Tatort Kurzfilm werden. Er würde ihn drehen, alles ogranisieren. Ich nickte müde, jaja, ich wollte nach hause. Was man halt so erzählt in der ersten Begeisterung, dachte ich.

Das war Sonntag. Am Mittwoch klingelte wieder das Telefon. Jens war dran: „Hab alles soweit klar gemacht, Skript steht. Du hast eine der Hauptrollen, Sebaso die andere. Samstag drehen wir. Passt dir das?“ Etwas verdattert sagte ich zu.

Am Samstag kam ich zum also morgens zum Drehtermin. Jens hatte richtig aufgefahren. Es war ein echtes Filmteam am Start. Richtige Schauspieler, echte Kameraleute, Visagistin, alles. Er hatte nicht nur ein Drehbuch, sondern auch einen Drehplan, der alles durchorganisierte. Es gab drei Orte, wo wir drehten und wir schafften es, alles an einem Tag runterzudrehen.

Es war ein riesen Spaß. Leider merkten wir erst hinterher, dass das Tonaufnahmegerät irgendwie defekt war. Der Ton war im Eimer. Nicht komplett, man kann alles verstehen, aber der Ton ist eben schlimm übersteuert. Jens, der bis dahin ein übermenschliches Maß an Organisationstalent bewiesen hatte, wollte eigentlich alle noch mal zum Nachsychronisieren bestellen. Leider verlief sich das immer wieder im Sand.

Und jetzt, nach 2 dreiviertel Jahren, ist das Video zumindest mal auf Youtube. Schön geschnitten finde ich. Ich habe mich sehr gefreut.

Geniest mit mir den Twartort:

10 Gedanken zu „Meine erste Hauptrolle

  1. Geil. Vor allem diese Tatort-typische schauspielerische Hölzernheit gepaart mit einem schwachen Script habt ihr perfekt hinbekommen, +1 und 5 Sterne.

  2. Cool, viel besser als erwartet! Davon hätte ich gern ne ganze Stunde gesehen mit mehr Twitter-Allstars…

  3. Hauptsache machen. Ich finds – trotz der üblich reflexhaften Nörgelei über Schauspielerei und soweiter – mutig und cool dass es überhaupt jemand mal wagt, ausprobiert und macht.

    Eine Nachsynchro könnte trotzdem hilfreich sein 🙂

  4. Der Titelbestandteil „Twat“ ließ zwar eine etwas pornösere Darbietung befürchten, aber was soll ich sagen, mir hat es gefallen. Ich denke, wir haben die Zukunft des Fernsehkrimis gesehen: Ermittler, die mit mentalen Exoskeletten durchs Set tapern. 😉

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