London und die nächste Woche

Gerade schau ich mir London an. Ob ihr’s glaubt oder nicht: ich bin das erste mal hier. Es scheint sich besonders Mühe zu geben, allen seinen Clichés zu entsprechen, jedenfalls was Wetter und die Qualität des Essens entspricht. Ansonsten überrascht mich auch sonst recht wenig. Jedenfalls positiv.

Auf der Negativseite gibt’s allerdings ein paar Dinge:
1. Die Frauen tragen hier rücksichtslos und völlig unabhängig von ihrer Figur viel zu enge Kleidung. Alles quillt und spannt. Neben ihnen selbst leidet vor allem das ästhetische Empfinden ihrer Mitmenschen.
2. Es gibt zwar hier viele Späti-Kiosk-ähnliche Shops. DIE VERKAUFEN ABER KEIN BIER!!!
3. Mein mobiles Internet von T-Mobile, das ich mir hier geholt habe, ist zensiert. Unter anderem wir.muessenreden.de. Ein Jugendschutzfilter, der per default alles was er nicht kennt wegblockt. Die Briten haben sie doch nicht alle! (Man kann das irgendwie wegmachen, indem man irgendwelche ID zur Identifizierung irgendwo hinschickt, vermutlich nur für Engländer) Sowas macht mich echt wütend. Zensur ist etwas, das gar nicht geht. Ich spreche jedem Land ab, ein freies Land zu sein, dass das Internet zensiert. Aus welchen Gründen auch immer!

Aber eigentlich wollte ich noch ganz andere Dinge erzählen. Ich bin hier nämlich voll am orgarn dran. Irgendwie ist dieses Es ergeben sich Dinge„-Leben auch nicht immer so selbstbestimmt, denn die „Dinge“ halten sich ja auch nicht an Urlaubsplanung. Zum bespiel Geburtstage. Die kommen immer voll unerwartet hereingebrochen wie schwarze Schwäne.

So wie Dienstag da habe zum Beispiel ICH Geburtstag! Ich werde in der Trailer Lounge feiern. Ihr seid herzlich eingeladen, wenn ihr euer Fleisch selbst mitbringt. Platz und Grills wird’s wohl genug geben. So ab 16:00 wird nämlich gegrillt. Bier gibt’s an der Bar. Hoffentlich ist das Wetter gut.

Dann werden Max und ich Donnerstag, den 14. Juli (voraussichtlich) wohl wieder einen „Wir müssen reden“ machen. Völlig egal, ob man das in England hören kann oder nicht. So ca 21:00 könnte es wohl wieder einen Livestream geben.

Am Samstag den 16. Juli werde ich bei dradio.wissen morgens um 11:00 im c’t Online-Talk sitzen. Und zwar mit Don Dahlmann, Anne Roth und Jürgen Kuri moderiert. Es wird um Social Networks gehen: vermutlich aufgehangen an G+, aber auch Diaspora, Facebook etc. Ich freu mich vor allem auf die Sendung, weil ich endlich mal den von mir sehr geschätzten Jürgen Kuri persönlich kennen lerne.

Und gleich am Montag, den 18. Juli – ja, uff – um ca. 18:30 (wird bestimmt keinen Livestream geben) werde ich an der Uni-Tübingen einen Vortrag über den Kontrollverlust halten. Mein erster Reentry in den akademischen Diskurs, quasi. Das Seminar ist im Bereich Medienwissenschaften angesiedelt. Bin gespannt wie meine Thesen bei den Studenten ankommen. Danach werd ich mal nach Stuttgart rein, meine Schwester besuchen.

So, das werden die nächsten Tage. Nicht mit dabei die anderen nichtoffiziellen Termine. Ganz schön viel Holz und deswegen muss ich von hier jetzt so viele Mails hin und her schreiben. Aber morgen geht’s erstmal auf das 1234-Festival in Shoreditch. Bin gespannt. Kenne keine einzige Band.

PS: Was ich noch vergas. Ich bin eigentlich voll damit beschäftigt die Welt zu retten. Vor Außerirdischen nämlich. Die greifen in unterschiedlich starken Wellen an und wollen meine Cores klauen und ich muss mich mit Towern verteidigen. Ja, ich gebe es zu, ich bin voll addicted. In Defense Grid aus dem OSX-App-Store. Arrghh, das kostet so viel Zeit!

6 Gedanken zu „London und die nächste Woche

  1. In einem Land, das sogar den Lieblingspub und den Lieblingspark von George Orwell mit Überwachungskameras spickt, wundert einen doch gar nix mehr, oder?

  2. Was kann denn das _Land_ dafür wenn _T-Mobile_ Dir Sachen sperrt?

    Wolltest Du, dass Sperren verboten ist? So funktioniert das im UK nicht, und das ist auch gut so. Nimm‘ halt nächstes Mal einen anderen Provider.

  3. Ja, das ist richtig. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern t-mobile da gesetzliche Bestimmungen erfüllt. Und ich finde es schlimm genug, dass es für so eine Art Bevormundung zumindest einen Markt gibt. Welcher Provider hier welche Schweinereien macht ist mir allerdings etwas zu mühsam herauszufinden bevor ich mir eine Prepaidkarte hole.

  4. Wegen dem nächtlichen Bierkauf frag doch mal nach nem off-license. Ich hab in London schön öfters nachts Bier gekauft …

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