Ist nicht die Vorstellung, dass niemand jemandem mehr Geld leihen würde, wenn alle Banken pleite gehen würden, auf dem selben Sand gebaut wie die idee, dass es keine Musik mehr gäbe ohne Musikindustrie?
Ist nicht die Vorstellung, dass niemand jemandem mehr Geld leihen würde, wenn alle Banken pleite gehen würden, auf dem selben Sand gebaut wie die idee, dass es keine Musik mehr gäbe ohne Musikindustrie?
Ja das wäre es, nur frage ich mich gerade ganz nüchtern, was bringt einem diese Frage?
Denn mach dir keine Sorgen: Ich werde auch ohne Banken meinen Freunden Geld leihen und weiter singen ohne Musikindustrie…
Mich würde Interessieren, worauf willst du hinaus?
Wir haben uns ja auch Geld geliehen bevor es Banken gab. Banken senken allerdings ganz enorm die Transaktionskosten des Geldverkehrs. Ganz ohne sie wird es wohl nicht (wieder) gehen. Aber es wäre schon beruhigend, sie würden sich in Zukunft auf reale Geschäfte konzentrieren.
Naive Vorstellung. Den Geldkreislauf am laufen zu halten ist leider etwas komplizierter als eine Garagenband zu gründen.
Ja, also ich habe das Paradoxon erkannt, was mir jetzt aber nicht sagt worauf man hier hinaus will.
Denn es wird ja erstmal in absehbarer Zeit immer Banken geben, oder welche Weltunterganggedanken werden hier angeschnitten?
Die Frage ist doch, ob nicht das Bedürfnis nach Musik und nach Kredit dermaßen Grundlegend ist, dass Musik und Kredit sich ihren Weg, dh. ihre Distribution suchen werden, wie ein Fluss sich sein Flussbett gräbt. Also auf jeden Fall und irgendwie. Und wahrscheinlich besser, zeitgemäßer als derzeit.
Klar, Großprojekte sind grade nicht ohne Banken zu finanzieren? Obwohl? Mit den Vernetzungsmöglichkeiten des Internets…?
Ach Clemens. Wenn du etwas genauer die Presse lesen würdest, wüsstest Du, dass z.b. in den USA das ganze Bankensystem (tuto kompletto jede Bank) ohne die billionenschweren Stützen des Staates zusammengebrochen wären. Und auch in Deutschland sieht das nicht soo viel anders aus. Überhaupt. Auf der ganzen Welt.
Ah, danke @mspro, jetzt ist eine schöne Diskussion enstanden.
Da sich unsere, v.a. westliche Welt auf Grundlage des Geldes weiterentwickelt (was auch gut ist, denn ich hätte keine Lust mit einem Sack voll Bananen und Kartoffeln einkaufen zu gehen, um dafür ein Pfund Brot zu bekommen), wird es immer Einrichtungen geben, die dieses Verwalten werden, und wie ich finde auch sollten.
Doch ja neben diesen fest etablierten Einrichtungen ist das Internet in der Tat eine schöne und nette Ergänzung. Finanzierung passiert ja schon über Internet: Wikipedia… ist für mich kein kleines Projekt bzgl. Geld.
Und @mspro der Fluss ist hier in der Tat eine sehr schöne Metapher.
banken organisier(t)en instituionalisiertes vertrauen mittels eines generalisierten kommunikationsmediums aka geld. sie waren bisher vertrauensbuffer.
der geldverleih würde sich nur anderes organisieren, genauso wie die musikindustrie sich anders organisieren wird nach dem ableben der majors. das hab ich johnny auch schon bei gelegenheit gesagt, musik muß keine industrie sein, sie muß noch nicht einmal ein beruf sein.
im gegensatz dazu werden bei den banken die folgen positiv wie negativ gravierender sein.
großprojekte wären schwieriger zu organisieren. wahrscheilich wäre eine digitalisierte form der verhältnisse im 17./18 jahrhundert. kapital verlöre seine warenförmigkeit, seine verfügbarkeit würde bedingte, je nachdem wie sich die machtverhältnisse gestalteteten die in diesem system abgebildet würden kann dies positve wie negative folgen haben …es hätte vor allem extrem unerwartete würde ich schätzen.
das hauptproblem an unserem bankensystem ist dasselbe wie in der sonstigen wirtschaft, der börsengetriebene teil stellt ein psychotisches schneeballsystem dar.
@mspro: Ja, ich meine davon gehört zu haben, da war was mit Wirtschaftskrise in der letzten Zeit 😉
Nur ist eine Wirtschaftskrise nicht das Ende aller Tage…Banken sterben und kommen wieder. Und in den USA sind in der Tat Banken bankkrott gegangen (Lehman Brothers z. B.)…
Nach einer fetten Grippe ist ein (Imun)system meistens stärker gegen diesen Art von Virus als zuvor…
Ach übrigens: Ich liebe Zeitunglesen…
Ja, ich sehe das genauso, die Ironie ist auf jeden Fall vorhanden.
Wundert mich auch nicht, dass der Rest der Meute Banken als einzige Moeglichkeit des Geldtransfers sieht.
Man stelle sich nur mal als Alternative eine „OpenSource“ – Bank vor mit offener „Non-Profit“ – Politik.
Das würde doch auch gehen…
Lieber Anonymer: Erkläre mir das mal, ich liebe in den Raum geklatschte Thesen.
Bitte, hier ist das Mikrofon…
Also wenn es nicht diese dummen Nebenwirkungen von totalzusammenbrüchen von Volkswirtschaften gäbe (Totalitaristische Staaten, Weltkriege) fände ich das Experiment durchaus Probierenswert. Das zentralistische Kreditvergabeding halte ich nämlich für nicht sehr Zeitgemäß. Da muss was flexibleres, emergenteres her. Sich findende Finanzierungscrowds, die auch Großprojekte wuppen.
westernworld hat es auf den Punkt gebracht: Es geht um Vertrauen (was übrigens das deutsche Wort ist für „Kredit“). Die Banken haben das nie wirklich verstanden. Deswegen ist genau das auch ihre Krise. Keiner vertraut ihnen mehr. Sie selber am wenigsten. Sie haben das Vertrauen verspielt.
Vertrauen ist aber etwas, was in Netzstrukturen wunderbar funktioniert. Wenn alles zusammenbrechen würde, dann würden sich schnell Kreditcommunities im Netz bilden.
Hmm, mspro. Das Du bestimmten Finanzprodukten und der Spekulation und immer größeren Banken an den Kragen willst, ist ja verständlich. Aber was Du da vorschlägst, stellt den modernen Geldbegriff an sich in Frage.
@50hz vielleicht wird es ja zeit für einen postmodernen Geldbegriff! HARHARHAR
Also,
die krise zeigt doch ganz klar, dass das System „Gier“ nicht rentabel funktioniert.
Vielleicht ist es wirklich einfach Zeit umzudenken und beschrittene Wege neu zu bewerten. Fakt ist doch: Solange diejenigen, die ihr Geld in Irland oder sonstwo angelegt haben, nichts aus ihrer Gier lernen wird sich auch nichts aendern.
Meine Idee geht daher in die Richtung eine Alternative zum Geldtransfer der Banken und der damit verbundenen Abzockerei sowie den miesen Finanztricksereien zu finden, die nachhaltig (!) wirkt und auf monetaeren Werten fusst ohne stark spekulativ zu werden. Investitionen werden sich wohl nicht vermeiden lassen, moeglicherweise sollte man einfach in echte und somit greifbare Werte investieren. Warum diese Konstrukt nicht als eine OpenSource – Variante und somit eben nachprüfbar und greifbar. Gut, Schnittstellen zum traditionellen Bankensystem muss es wohl eine ganze Zeit lang geben, dafuer koennte dann das eigentliche Geschaeft transparent und nach strikten, nachvollziehbaren Regeln ablaufen. Ueber Details sollte man sich dann nochmal unterhalten.
Ich gehe aber davon aus, dass man die Leute ueber Anreizsysteme auf die Sinnhaftigkeit aufmerksam machen koennte, der eigentlich Transfer (Geldkarte, Kreditkarte, etc.) sollte als Dienstleistung am Anfang auch von anderen Firmen eingekauft werden koennen. Eine eigene Infrastruktur laesst sich heutzutage aber auch recht schnell einkaufen und aufziehen.
Ein paar Fragen stellen sich doch generell: Warum soll eine Bank immer Gewinne einfahren? Warum wird hinter dem Ruecken des Kunden spekuliert? Warum ist es schlicht und einfach nicht transparen, was meine Bank macht?
Geht es nicht vielleicht auch anders? Quasi mit offenem „Quellcode“ und eine grundsaetzlichen Verpflichtung „Not evil“ zu sein?
Ich denke schon. Bei meiner Idee geht es um kein fertiges Produkt sondern um einen Denkanstoss einfach mal die Bankensituation und die damit verbundenen Probleme zu analysieren. Mehr nicht, aber eben auch nicht weniger.
Viel Spass…
Naja der Vergleich hinkt gewaltig. Würde der Geldkreislauf zusammenbrechen, bräche das gesamte Wirtschaftssystem zusammen. Musik würde man dann sogar mehr hören. Hebt die Stimmung in Krisen.