Bloggertreffen: die Zukunft

Es sieht so aus, als ob mein Vorschlag vor allem positiv aufgenommen worden ist. Für mich steht deshalb fest: Es wird ein philosophisches Bloggertreffen stattfinden! Ich hatte bei der Gelegenheit angesprochen, dass es sich schon um ein Symposion handeln sollte. Damit will ich aber nicht universitäre Sturkuren reproduzieren, sondern es soll weitaus freier und lockerer sein, als die Symposien, die man so kennt. Ich dachte vielmehr an ein Symposion im klassischen Sinn, wie es bei Platon beschrieben ist. Als erstes wird also über die Menge des Weines debattiert, die man zu trinken gewillt ist 😉

Ich denke ein Tag wäre ausreichend. Mit Einbeziehung der An- und Abreise wäre das ein Zeitfenster von 10 Stunden (etwa 12 bis 22 Uhr) in denen Vorträge gehalten werden, diskutiert und kennen gelernt wird.

Des Weiteren dachte ich an einen kleinen aber erlesenen Kreis. Es wäre mir sehr wichtig, dass die Blogger, die bisher hier kommentiert haben auch wirklich da sind, und dass wenigstens ein Teil von ihnen ein Referat, einen Vortrag oder dergleichen vorbereitet. Ich dachte an 4 bis 5 Vorträge, gerne mehr, wenn es geht. Es ist selbstverständlich, dass jeder, der möchte, eingeladen ist zuzuhören. Aufgrund des speziellen Themas denke ich aber, dass die gesamte Teilnehmerzahl 30 wohl kaum übersteigen dürfte. Aber wie gesagt, es geht mir um Qualität, nicht um Quantität.

Sobald ich einen Termin und einen Ort gefunden habe, werde ich ein Call for Papers starten, welches dann in den jeweiligen Blogs geposted werden kann/sollte. Um das Niveau der Diskussionen zu erhöhen bitte ich alle, die einen Vortrag halten wollen, einen (mindestens einen und – bitte – nur einen) Grundlagentext bereitzustellen, zu verlinken oder sonstie anzugeben, damit sich die Diskutanten auf die Argumentation ein wenig einschießen können und wir nicht alle aneinander vorbeireden. Opensource sozusagen 😉

Das hat natürlich seinen Grund:
Ich bin mir nämlich dessen bewusst, dass sich hier auch sehr unterschiedliche philosophische Schulen begegnen. Ich persönlich finde das außerordentlich spannend. Ich habe eigentlich auch nur gute Erfahrungen innerhalb der philosophischen Blogesphere gemacht, was das Dialogisieren angeht. Ich würde aber alle Beteiligten bitten, sich auf diese Heterogenität einzustellen, also mit dem Unberechenbaren zu rechen und die verschiedenen Sichtweisen die aufeinander treffen werden als Chance zu begreifen, seinen Horizont zu erweitern.

Der Call for papers wird also sehr bald erfolgen und deshalb bitte ich schon mal darum, sich Gedanken zu machen, ob und was man vorstellen will. Das Thema Blogs finde ich sehr spannend, wie gesagt, aber wenn es sich jemand zu anderen Themen äußern möchte, ist das auch natürlich willkommen: Ich habe nur eine Bitte: Es sollte sich schon im weitesten Sinne mit dem Internet, der Technik, der Zukunft, der Kommunikation oder ähnlichem beschäftigen. Wie ich in den Kommentaren schon sagte: Wir leben in spannenden Zeiten, in denen sich eine ganze Reiche von Begriffen teils auflösen, verschieben oder neu entstehen. Es ist die Zukunft, die ihre Ankunft andeutet. Ich empfinde sie als beinahe greifbar.

Wenn es nicht so abgedroschen wirken würde, würde ich von Paradigmenwechsel sprechen, in dem wir mittendrin stecken. Und ich denke, hier, genau hier ist die Philosophie gefragt, zu erklären, was da eigentlich genau passiert und vor allem ist sie gefragt ethische Entwürfe vorzulegen, wie man damit umgeht. Es hat sich deutlich gezeigt, dass alte Modelle und Strukturen angesichts des Netzes nicht mehr greifen. Es gibt bereits vielerlei Ansätze und Ideen für einen Neuanfang. Leider die meisten und wichtigsten außerhalb des philosophischen Feldes, denn die Philosophie hat bereits angefangen sich nur noch um sich selbst zu kümmern. Dabei müssen wir es als unsere Aufgabe betrachten diesen Diskurs an vorderster Stelle zu führen. Wenn Philosophie eine gesellschaftliche Berechtigung haben will, muss sie jetzt sprechen.

Ich bin der festen Meinung, es braucht eine neue Ethik, die dem, was da kommt Rechnung trägt. Denn das, was da kommt, ist nicht per se gut oder böse. Es hat seine Chancen und Risiken, aber man muss sie artikulieren um die Chancen zu nutzen und mit den Risiken umzugehen. Das ist wohl der Hauptgrund, der mich zu dieser Veranstaltung bewegt. Und natürlich das Potential, dass ich in unserer Gruppe sehe, weil sich hier philosophisches Wissen mit der Erfahrung um die neuen Technologien verbindet.

5 Gedanken zu „Bloggertreffen: die Zukunft

  1. Würde mich freuen, und fände ich in der Sache auch sehr gut, wenn das klappt. Ich stimme deinen Ausführungen da zu. Auch bezüglich Heterogenität – vielleicht klappt das ja unter (Philosophie)bloggern mal besser als „da draußen“, sprich, die Heterogenität als fruchtbar wahrzunehmen.
    Ich würde einen Beitrag beisteuern, Thema Web 2.0 / Virtuelle Realität.

  2. Genau das dachte ich auch. Das Bloggen macht doch geitig agiler, als wenn man nur in seiner Philosophie-Soße sitzt. Über Deinen Beitrag würde ich mich sehr freuen. Wie gesagt, es gibt noch einen offiziellen call for papers demnächst.

  3. Finde ich eine wirklich gute Idee und würde auch sehr gerne teilnehemn, wo wird es denn stattfinden? Allzu mobil bin ich leider nicht, denn Student=kein Geld. Da ich aber relativ in der Mitte Deutschlands wohne, sollte es vielleicht kein Problem sein. Ist doch nicht schon gewesen, oder?

  4. hallo soeren. Kann da noch nichts konkretes sagen. Ist alles ein wenig im Chaos versunken und hab ne Menge um die Ohren. Wird wohl eher Februar/März werden, wie ich das so sehe. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben…

  5. super, dann schieb mich doch mal in die liste, wenn die nicht schon voll ist

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