Speichererweiterung

Heute mal was technisches.

Mit meiner erster Speichererweiterung habe ich meinen Amiga 500 auf einen Megabyte aufgerüstet. Den Computer davor konnte man nicht aufrüsten. Wollte man mehr Speicher, musste man einen anderen Rechner kaufen. Und so war mein erster Computer ein C128-D statt dem üblichen C64 , also mit 128 Kilobyte statt 64.

Aber seit meiner ersten Aufrüstung habe ich alle Computer, die ich je hatte aufgerüstet. Meistens vom Start weg: Meinen ersten PC von 4 auf 8 Megabyte, den nächsten von 64 MB auf 128, dann sogar noch auf 256 MB.

Mein erstes Notebook, dass den Namen verdient, hab ich von 512 auf nur 750 Megabyte aufgepimpt. Aber auch nur, weil ich 256 MB nicht in den Müll kippen wollte. Sonst wäre es ein Gigabyte geworden. Das war vor beinahe 5 Jahren.

Mein aktuelles Macbook habe ich auch gleich vom Start weg von einem Gigabyte auf zwei hochgeschraubt. Und ich glaube mittlerweile, ich könnte hier noch mehr gebrauchen. Vier wären eigentlich erst so wirklich komfortabel. Dann bräuchte ich mir wirklich länger keinen Kopf machen.

Denn es lohnt sich immer. Jeder Rechner, der mehr Speicher von mir bekam lief anschließend erheblich schneller. Das ist nicht zu vergleichen mit Prozessormacht. Hakt und zuppt der Rechner in der Bedienung, dann liegt das in 95% der Fälle am zu geringem Arbeitsspeicher, nicht am Prozessor.

Das liegt vor allem daran, dass die Datenrate aus der Festplatte bis heute nie Moores Law gefrönt hat. Sie hat sich aus physikalischen Gründen immer nur linear gesteigert, im Gegensatz zum großen Rest, der in der üblichen Progression beschleunigte. Die Festplatte ist also der Flaschenhals in momentanen Rechnerarchitekturen.
Wenn aber nicht genügend Arbeitsspeicher vorhanden ist, müssen so ziemlich alle Betriebssyteme wichtige Daten auf die Festplatte auslagern, auch wenn sie häufig darauf zugreifen müssen, wie etwa bei offnen Programmen. Die aber reagiert verhältnismäßig behäbig. Verglichen mit dem Arbeitsspeicher wie eine Nacktschnecke zum Schall.

Mehr Arbeitsspeicher heißt also weniger Festplattenzugriffe im normalen Betrieb. Das steigert die gefühlte Perfomance beträchtlich. Menues öffnen sich sofort. Programme wechseln in der Millisekunde ihrer Auswahl. Man kann in Photoshop auch mal große Dateien bearbeiten, ohne dauern Kaffe kochen zu müssen. Und man kann problemlos auch mal mehr als drei Programme aufhaben, wenn es einen geziemt. Kurz: Das Leben ist angenehmer, weniger nervig.

Was ich sagen will: Warum zum Teufel haben Computer grundsätzlich und zu allen Zeiten immer nur die hälfte des Speichers, der angebracht wäre, um eine optimale Perfomance zu gewährleisten? Jedes System wird damit grundsätzlich weit unter seinen Möglichkeiten gehalten. Auch heute noch. Warum ist das so? Ich werde das nie verstehen.

Für die anderen als Tipp: Wenn Euer Rechner Euch nervt und Ihr an eine Neuanschaffung denkt: schaut erstmal, ob es nicht eine Speichererweiterung auch tut. Glaubt mir, ihr werdet eure alte Möhre nicht wiedererkennen.